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Unterricht ohne Abstand: Elternverband und Lehrer skeptisch

Mit Blick auf die Debatte um die weitere Öffnung der Schulen in der Corona-Pandemie zeigen sich Bundeselternrat und Deutscher Philologenverband skeptisch.

Klassenraum
Stühle und Tische in einem Klassenraum. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Stühle und Tische in einem Klassenraum. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
BERLIN.

»Vor jedem nächsten Schritt und bevor wieder mehr Unterricht stattfinden kann, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden«, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing. Dazu gehörten auch verfügbare Corona-Tests für Lehrer und Schüler, wenn die 1,50-Abstandsregel in den Klassenzimmern nicht mehr eingehalten werden kann. Sie warnte vor »übereilten Schritten bei weiteren Schulöffnungen«, wenn der Hygiene- und Gesundheitsschutz nicht gewährleistet werden könne.

Der Bundeselternrat sieht aufgrund der Platzverhältnisse mittelfristig keine Möglichkeit für eine Rückkehr von allen Schülern in voller Klassenstärke, wie der Bundesvorsitzende Stephan Wassmuth am Donnerstag sagte. Er sprach sich im Gegensatz zu den Philologen jedoch gegen regelmäßige Tests von Schülern aus. Diese böten nur eine Scheinsicherheit, griffen zu stark in die Persönlichkeitsrechte der Schülerinnen und Schüler ein und mache diese »erneut zu Versuchskaninchen«.

In mehreren Ländern sollen Schülerinnen und Schüler bald ganz normal und in voller Klassenstärke an Schulen zurückkehren - ohne Abstandsregeln. Als erstes Bundesland hatte Sachsen schon ab dem 18. Mai Grundschulen und Kitas im eingeschränkten Regelbetrieb wieder geöffnet - auf freiwilliger Basis. Mit 95 Prozent aller Grundschüler sitzt jedoch die große Mehrheit wieder in den Klassenzimmern.

In Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt soll an den Grundschulen ab dem 8. Juni wieder normal unterrichtet werden, in gesamter Klassenstärke. In Baden-Württemberg ist das ab Ende Juni geplant. Vertreter anderer Bundesländer hatten zuletzt nicht mehr ausgeschlossen, dass zumindest nach den Sommerferien an den Schulen wieder ein Regelbetrieb stattfinden kann.

Angesichts der Debatte über Schulöffnungen mit Präsenz ganzer Klassen ohne Abstandsregeln fordert der Deutsche Philologenverband regelmäßige Tests für Schüler und Lehrer. »Was für die Fußballer recht und billig ist, muss für Lehrer und Schüler erst recht richtig und gerecht sein«, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing der Deutschen Presse-Agentur.

»Vor jedem nächsten Schritt und bevor wieder mehr Unterricht stattfinden kann, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Dazu gehören auch verfügbare Corona-Tests für Lehrer und Schüler, wenn die 1,50-Abstandsregel in den Klassenzimmern nicht mehr eingehalten werden kann.«

Lin-Klitzing warnte vor »übereilten Schritten bei weiteren Schulöffnungen«, wenn der Hygiene- und Gesundheitsschutz nicht gewährleistet werden könne. (dpa)