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Teile Österreichs und Tschechien werden Hochrisikogebiet

Für kurze Zeit gab es im Sommer keine Corona-Hochrisikogebiete mehr in der EU. Inzwischen kommen wieder fast jede Woche neue hinzu. Ab Sonntag ist auch das Nachbarland Österreich dabei.

Österreich vor schwieriger Wintersaison
Schnee bedeckt Bänke und Tische an einer gesperrten Skipiste. Die österreichische Regierung hatte die Schließung der Skigebiete angeordnet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa
Schnee bedeckt Bänke und Tische an einer gesperrten Skipiste. Die österreichische Regierung hatte die Schließung der Skigebiete angeordnet, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Foto: Matthias Schrader/AP/dpa

BERLIN. Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag fast ganz Österreich, Tschechien und Ungarn als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Mit Österreich und Tschechien werden erstmals seit vielen Wochen wieder zwei Nachbarländer Deutschlands auf die Risikoliste gesetzt.

Beide Länder waren im Juni von der Liste gestrichen worden. In beiden Ländern waren die Infektionszahlen aber in den letzten Wochen wieder drastisch gestiegen. Und beide Länder haben im europäischen Vergleich auch sehr niedrige Impfquoten. In Österreich liegt sie bei etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Zu hohes Infektionsrisiko

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Von der Einstufung als Hochrisikogebiet ausgenommen sind in Österreich einige kleine Gemeinden. Darunter ist das Urlaubsgebiet Kleinwalsertal in Vorarlberg (Gemeinde Mittelberg), das auf der Straße nur von deutscher Seite aus über die Region Oberstdorf erreichbar ist. Auch die im Allgäu liegende Enklave Jungholz, die zu Tirol gehört, ist ausgenommen. Außerdem das Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee. In Tschechien gilt die Einstufung für das ganze Land.

Lage zieht wieder an

In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. In den vergangenen Wochen wurden aber bereits die Slowakei, Litauen, Rumänien, Kroatien, Bulgarien und Slowenien wieder auf die Risikoliste gesetzt. Nun kommen drei weitere EU-Länder hinzu, außerdem das südostasiatische Laos. Insgesamt werden damit ab Sonntag weltweit wieder fast 70 Länder vom RKI ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete geführt.

Von der Risikoliste gestrichen werden die USA. Das erleichtert den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Amerika weiter. Seit Montag ist für Millionen EU-Bürger die Einreise in die USA wieder möglich, sofern sie vollständig geimpft und zusätzlich negativ auf das Coronavirus getestet sind. Aus den USA können künftig auch wieder Ungeimpfte nach Deutschland einreisen, ohne in Quarantäne zu müssen.

© dpa-infocom, dpa:211112-99-970939/3

RKI-Liste der Hochrisikogebiete