MADRID. Trotz einer hohen Impfquote klettert die Corona-Inzidenz auch in Spanien weiterhin rasant. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg nun auf den neuen Höchstwert von 1348, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilt.
Bei der letzten Veröffentlichung amtlicher Zahlen am vergangenen Donnerstag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 1086 gelegen. Seitdem seien mehr als 372.000 neue Ansteckungen erfasst worden, hieß es. Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Dienstag in Deutschland knapp 240.
Lage in Krankenhäusern stabil
Mitte Oktober hatte Spanien bei der Sieben-Tage-Inzidenz noch einen Jahrestiefstwert von etwa 18 verzeichnet. Die Behörden beteuern unterdessen, dass die Lage in den Krankenhäusern auch dank der hohen Impfquote weiterhin weitgehend unter Kontrolle sei, da das Vakzin in den meisten Fällen für eine Ansteckung ohne Symptome oder mit einem milderen Krankheitsverlauf sorge.
Zuletzt waren in Spanien rund zehn Prozent aller Krankenhausbetten sowie 21 Prozent aller Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Auch diese Zahlen klettern, aber langsamer. »Nur die wenigsten Infizierten müssen auf die Intensivstation«, erklärte am Dienstag Präsidentschaftsminister Félix Bolaños.
Unterschiedliche Regeln
Zur Eindämmung der Pandemie war kurz vor Heiligabend landesweit die Maskenpflicht im Freien wieder eingeführt worden. In mehrere Regionen gelten 3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgehbeschränkungen, in anderen - wie etwa in Madrid - gibt es derweil kaum Restriktionen. Mehr als 90 Prozent aller Bürger, die älter als zwölf sind, haben in Spanien bereits eine vollständige Grundimmunisierung. Zudem hat bereits rund ein Drittel aller Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf eine erste Vakzindosis erhalten. (dpa)