Vor dem Hintergrund aufgeheizter Proteste an US-Universitäten rund um den Gaza-Krieg hat die University of Southern California in Los Angeles eine geplante Großveranstaltung bei der traditionellen Abschlussfeier abgesagt. Mit Verweis auf besondere Sicherheitsvorkehrungen werde ein für Mai geplantes Event auf der Hauptbühne, zu dem 65.000 Menschen erwartet wurden, nicht stattfinden, teilte die Universität im US-Bundesstaat Kalifornien mit. Andere Veranstaltungen für die diesjährigen USC-Absolventinnen und Absolventen seien aber weiterhin geplant.
In mehreren Elite-Hochschulen in den USA gibt es seit Tagen Proteste gegen den Gaza-Krieg. Zunächst errichteten Studenten der New Yorker Universitäten Columbia und New York University (NYU) sowie der Yale University im US-Bundesstaat Connecticut Zeltlager in Solidarität mit den Palästinensern. Mehr als hundert Demonstranten wurden zwischenzeitlich festgenommen - sie hatten sich geweigert, die Proteste zu beenden. Ähnliche Camps waren auch weltweit an anderen Universitäten errichtet worden.
Lage hat sich teilweise verschärft
In den USA hatten sich die propalästinensischen Demos zuletzt ausgeweitet und teils verschärft. Allein in Los Angeles hatte die Polizei am Mittwochabend (Ortszeit) mehr als 90 Menschen festgenommen, die während Demonstrationen auf das Gelände der University of Southern California vorgedrungen sein sollen, wie der US-Sender CNN berichtete. Demnach sollen Demonstranten auf dem Campus der privaten Universität unter anderem Zelte aufgeschlagen haben.
Die Elite-Unis in den USA sind seit Ausbruch des Gaza-Krieges Epizentren der gesellschaftlichen Debatte zum Nahostkonflikt und Symbol der Spaltung des Landes bei dem Thema. Teilen der Protestierenden wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Beseitigung des Staates Israel ist.
Die Hamas hatte mit ihren Massakern und den Geiselnahmen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst. Ex-Präsident Donald Trump sagte, die Uni-Proteste seien deutlich schlimmer als ein tödlicher Neonazi-Aufmarsch 2017 in Virginia.
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