ROM. Vor zwei Jahren ist die Corona-Pandemie in Europa angekommen - und traf zu Beginn vor allem Norditalien. Am 20. Februar 2020 wurde in der Lombardei im Ort Codogno bei »Patient Nr. 1« Covid-19 diagnostiziert, obwohl er nie in China war.
Wenig später saßen Millionen Italiener im harten Lockdown - als erste in Europa. Gesundheitsminister Roberto Speranza erinnerte sich in einem Zeitungsinterview an die Meldung des ersten Corona-Falls: »Ich sitze vor dem Fernseher und schaue (das Fußballspiel) Rom gegen Gent. Ich erinnere mich an alles: Eins zu Null für uns (...). Das Telefon klingelt, es ist der Gesundheitsrat der Lombardei. Er sagt: Es gibt den ersten Fall in Codogno«, erzählte er der Zeitung »La Repubblica«. »In meinem Leben gibt es ein vor und ein nach diesem Telefonat.«
Die Hoffnung des Westens, dass Covid aufzuhalten sei, habe sich in diesem Moment zerschlagen. Wenig später beklagte Italien den ersten Corona-Toten, heute sind es rund 153.000 Opfer allein in dem Mittelmeerland.
Zuletzt hat die Regierung von Mario Draghi die Corona-Maßnamen weiter gelockert, doch Speranza machte in der »La Repubblica« keine Hoffnung auf ein Ende der Pandemie: »Ich kann nicht den Moment X sehen, an dem das Virus nicht mehr existiert, und wir alle Instrumente zur Eindämmung abschaffen«.
In Italien ist noch der Notstand in Kraft, am 31. März läuft er aus. Ob er verlängert wird, ist unklar. In Italien ist ein sogenannter Green Pass nötig, um zum Beispiel in Restaurants zu gehen. In Deutschland entspricht das der 3G-Regelung. Es gilt zudem eine Impfpflicht für Menschen über 50 Jahre. (dpa)