Nach einer von Pannen begleiteten Präsidentschaftswahl in Afrikas bevölkerungsreichstem Land Nigeria hat Oppositionskandidat Peter Obi seinen eigenen Sieg verkündet. »Wir haben die Wahl gewonnen, und wir werden es den Nigerianern beweisen«, sagte Obi am Donnerstag in der Hauptstadt Abuja. Laut offiziellem Ergebnis lag Obi mit 25 Prozent an dritter Stelle.
Am Mittwoch hatte die Wahlbehörde den einflussreichen früheren Gouverneur der Mega-Metropole Lagos, Bola Tinubu von der Regierungspartei APC, mit 36 Prozent der Stimmen zum Sieger der Wahl vom Wochenende erklärt.
Oppositionskandidat will vor Gericht ziehen
Obi, der mit seiner als Außenseiter geltenden kleinen Arbeiterpartei viel Rückhalt vor allem bei Städtern und gut ausgebildeten jungen Menschen hat, will vor Gericht ziehen, weil der Umgang mit den Wahlergebnissen gegen die Richtlinien verstoßen habe. »Wir werden alle legalen und friedlichen Wege ausschöpfen, um unser Mandat zurückzuerobern«, kündigte der 61-Jährige an.
Die Opposition in Afrikas von zahlreichen Krisen geplagter größter Volkswirtschaft wirft der Wahlbehörde Probleme und möglichen Betrug bei der Übermittlung der Ergebnisse vor, die nicht - wie vorgesehen - elektronisch hochgeladen, sondern teils erst Tage später persönlich in die Hauptstadt gebracht wurden. Wahlbeobachter bemängelten schlechte Planung und mangelnde Transparenz. Eine Rekordzahl von 87 Millionen der 220 Millionen Einwohner war zur Wahl angemeldet, die Wahlbeteiligung lag aber nur bei 27 Prozent, niedriger als je zuvor.
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