BERLIN/DRESDEN. Nach einer Parteiveranstaltung in Sachsen haben sich die beiden CDU-Vorsitzkandidaten Friedrich Merz und Norbert Röttgen sowie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (ebenfalls CDU) vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben.
Zuvor war ein weiterer Teilnehmer der Veranstaltung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Schnelltests fielen bei den drei Politikern negativ aus, wie Merz' Sprecher, eine Mitarbeiterin von Röttgens Abgeordnetenbüro und die sächsische Staatskanzlei mitteilten.
Die Politiker hatten am Freitagabend von einem Studio aus an einer Online-Konferenz der sächsischen Union teilgenommen. Auch Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) war dabei gewesen. Er war am Sonntag mit einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ebenfalls dabei war Sachsens Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU). Auch sie befindet sich in häuslicher Quarantäne.
Auf einem Foto sind die fünf Politiker zu sehen, wie sie ohne Mundschutz um einen Tisch herum sitzen. Sie hätten gerade etwas gegessen und getrunken, hieß es von der sächsischen CDU. »Ansonsten wurde Maske im Raum getragen.« Der Abstand hätte größer sein können, räumte der Landesverband ein. Merz und Röttgen sitzen auf dem Foto jeweils einen freien Sitzplatz von den drei Kabinettsmitgliedern entfernt.
Außer Schmidt wurden alle sächsischen Kabinettsmitglieder mit Schnelltests negativ auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse von zuverlässigeren PCR-Tests standen am späten Montagnachmittag noch aus. Schmidt zeige Symptome einer Erkältung, sei aber nicht im Krankenhaus, sagte ein Ministeriumssprecher der dpa. Der Minister befinde sich in häuslicher Quarantäne. Zudem seien rund zehn Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt worden, die in den vergangenen Tagen unmittelbaren Kontakt hatten.
Michael Kretschmer hatte am Sonntag nach dem Bekanntwerden des Corona-Falls im Kabinett noch online ein Presse-Statement zu der Corona-Demo am Wochenende in Leipzig abgegeben. Laut Regierung waren keine Journalisten sondern nur eigene Kameraleute für die Übertragung anwesend. Es sei Abstand gewahrt worden, und man habe Masken getragen. (dpa)