BERLIN. Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind in Deutschland mehr als 45 Millionen Dosen verabreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) (Stand: 10.05 Uhr) wurden am Montag 287.574 Menschen immunisiert, 158.451 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz.
Der Feiertag hatte die Zahl der Impfungen damit im Vergleich zur Vorwoche deutlich gedrückt, sieben Tage zuvor wurden mit 543.637 weitaus mehr Impfdosen verabreicht.
Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,4 Prozent (33,6 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,3 Prozent (11,9 Millionen) vollständig geimpft.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 44,2 Prozent. Sachsen liegt mit 35,3 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.
Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.
Impfzahlen in der Europäischen Union
In Europa sollen bis nächsten Sonntag 170 Millionen Europäer zumindest einmal gegen Corona geimpft sein. Das seien 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Europäischen Union, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Angaben aus EU-Kreisen beim Gipfel in Brüssel. Bis 30. Mai würden in der EU etwa 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ausgeliefert und davon 245 Millionen Dosen verabreicht sein.
Die Lieferungen im zweiten Quartal von April bis Juni übertreffen demnach die ursprünglichen Erwartungen: Es sollen 413 Millionen Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson in der EU ankommen. Noch Anfang März hatte von der Leyen von 300 Millionen Dosen im zweiten Quartal gesprochen. Nach der jetzigen Prognose sollen es im dritten Quartal von Juli bis Ende September sogar 529 Millionen Dosen werden, im vierten Quartal dann noch einmal 452 Millionen.
Von der Leyen hat das Ziel ausgegeben, mindestens 70 Prozent der Erwachsenen in der EU gegen Covid-19 zu impfen. Sie hält dies bis Juli für erreichbar, zumindest für die Erstimpfung.
Die EU-Staats- und Regierungschefs berieten am zweiten Tag ihres Gipfels die Lage im Kampf gegen die Pandemie. Im Entwurf der Gipfelerklärung heißt es, angesichts der Impferfolge würden nun schrittweise Öffnungen wieder möglich. Dennoch sei wegen der Virusvarianten Wachsamkeit gefordert. (dpa)