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Medwedew spottet nach Bauernprotesten über Bundesregierung

Die Bauernproteste erregen nicht nur hierzulande Aufsehen. Russlands Ex-Präsident prognostiziert Kanzler Scholz ernsthafte Probleme. Moskau werde das Geschehen mit »hämischem Interesse« verfolgen.

Dmitri Medwedew
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew gilt seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als einer der Hardliner in Moskau. (Archivbild) Foto: Ekaterina Shtukina/DPA
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew gilt seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als einer der Hardliner in Moskau. (Archivbild)
Foto: Ekaterina Shtukina/DPA

Nach den Bauernprotesten in Deutschland hat Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew über die Bundesregierung gespottet und Kanzler Olaf Scholz ernsthafte Probleme prognostiziert. »Die Subventionen wurden gestoppt und die astronomischen Ausgaben für die Ukraine steigen weiter«, schrieb Medwedew am Montagabend auf dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter).

Wenn das so weitergehe, könnten die ukrainischen Nationalisten bald die bei ihnen so beliebten Proteste (Maidan) nach Berlin exportieren. »In dem Fall ist es höchst zweifelhaft, dass die Leberwurst (Bundeskanzler Olaf) Scholz das durchhält«, spottete er. Russland werde jedenfalls mit »hämischem Interesse« das Geschehen verfolgen.

Am Montag protestierten in Deutschland Bauern gegen geplante Kürzungen von Agrarsubventionen und behinderten dabei vielerorts den Verkehr. Moskau argumentiert immer wieder, dass die westliche Hilfe für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten etwa in Deutschland geführt hätten. Medwedew gilt seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als einer der Hardliner in Moskau. Immer wieder greift er führende westliche und ukrainische Politiker dabei auch persönlich mit Beleidigungen an.

Die Bezeichnung »Leberwurst« für Bundeskanzler Scholz entnahm Medwedew einer Äußerung des früheren ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk. Der hatte Scholz nach dessen Absage einer Reise nach Kiew aus Solidarität zum ausgeladenen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im vergangenen Jahr vorgeworfen, die »beleidigte Leberwurst zu spielen«.

© dpa-infocom, dpa:240109-99-540447/3