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Klingbeil: Widerstand gegen Corona-Verschwörungstheorien

Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft zusammenrücken lassen - doch der SPD-Generalsekretär sieht das durch Verschwörungstheorien gefährdet.

»Corona Fake«
Eine Teilnehmerin trägt bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen ein Schild mit der Aufschrift »Corona Fake«. Foto: Nicolas Armer/dpa
Eine Teilnehmerin trägt bei einer Demo gegen die Corona-Maßnahmen ein Schild mit der Aufschrift »Corona Fake«. Foto: Nicolas Armer/dpa

BERLIN. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil ruft die Bürger auf, sich stärker gegen Verschwörungstheorien in der Corona-Krise zu wehren.

»Wir brauchen einen Widerstand der normalen Leute, das fängt im Bekanntenkreis, in den eigenen WhatsApp-Gruppen an«, sagte der 42-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit versuchten vor allem rechte Gruppen das Land durch Verschwörungstheorien zu destabilisieren.

Sie verbreiteten mit professionellen Videos und Tonnachrichten nachweislich Lügen. »Das ist der organisierte Versuch, zu spalten und zu hetzen«, warnte Klingbeil. »Man darf diese Nachrichten nicht unwidersprochen lassen.«

Zuletzt hatte es etwa vor dem Reichstagsgebäude in Berlin eine Demonstration gegen die Corona-Regeln gegeben, an denen auch Rechtspopulisten und Anhänger von Verschwörungstheorien teilnahmen. Unter dem Namen »Widerstand2020« formierte sich eine Protestbewegung, die die aktuelle Politik der Bundesregierung als übertriebene Bevormundung empfindet.

»Da prallen berechtigte Sorgen und die Verunsicherung einiger Bürger auf Reichsbürger, Nazis und organisierte extremistische Gruppen«, sagte Klingbeil. Letztere wollten gar nicht darüber diskutieren, ob eine Schutzmaske hilfreich sei oder ob es Sinn mache, Kitas zu schließen oder nicht. »Das sind Leute, die wollen unser System destabilisieren«, betonte der SPD-Generalsekretär und Bundestagsabgeordnete. »Das Virus ist eine echte Gefahr, und es ist sogar noch gefährlicher, wenn wir es leugnen.«

Klingbeil sieht zudem eine »gefährliche Nähe« zwischen den Verschwörungstheoretikern und der AfD. »Das ist die gleiche Tonspur, in der die Leute unterwegs sind.« Derzeit würden die Proteste genauso öffentlich heruntergespielt wie anfangs die AfD. Doch schon jetzt sei zu spüren, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt, der sich in den ersten Wochen der Pandemie entwickelt habe, Risse bekomme. (dpa)