BERLIN. SPD-Chefin Saskia Esken fordert angesichts steigender Infektionszahlen eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests in Deutschland.
Nötig sei eine Strategie, die es erlaube, durch flächendeckende und zugleich gezielte Tests Infektionen frühzeitig zu identifizieren und damit weitere Ansteckungsrisiken zu verringern, sagte Esken der Düsseldorfer »Rheinischen Post« (Samstag). »Da ist jetzt Verantwortung in Bund, Land und Kommune gefragt und gefordert.«
Gerade diejenigen, die bei der Frage von Lockerungen vorangeprescht seien, sollten jetzt alle notwendigen Vorkehrungen treffen, um eine zweite Welle zu verhindern. »Die unbestrittene Notwendigkeit einer europaweiten Strategie darf niemanden davon abhalten, hier und heute Verantwortung zu übernehmen.«
»Ich sehe einfach die realistische Gefahr einer zweiten Welle«, sagte Esken weiter dem Berliner »Tagesspiegel« (Sonntag). Die SPD-Chefin mahnte: »Wir können uns auch im Inland keinen Leichtsinn leisten. Viele Institutionen versuchen jetzt wieder in die gewohnte Normalität, also in alte Strukturen zurückzukehren. Das ist absolut verständlich, aber womöglich lebensgefährlich.« Esken warnte: »Es steht jetzt viel für unser Land auf dem Spiel.« (dpa)