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Coronavirus: Erstmals Massentests von Kindern und Erziehern

Im Süden Thüringens explodierten Ende November die Zahlen der Infektionen mit dem Coronavirus. Es gibt massive Einschränkungen im Kreis Hildburghausen - auch Schulen und Kitas sind zu. Massentests sollen den Kindern die Rückkehr ermöglichen.

Corona-Schnelltests in Hildburghausen
Utensilien für Corona-Schnelltests liegen auf einem Tisch in den Räumen eines Kindergartens in Hildburghausen. Hier beginnt das Testen bei Schülern, Lehrern und Kita-Kindern. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa
Utensilien für Corona-Schnelltests liegen auf einem Tisch in den Räumen eines Kindergartens in Hildburghausen. Hier beginnt das Testen bei Schülern, Lehrern und Kita-Kindern. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

HILDBURGHAUSEN. Im thüringischen Corona-Hotspot Hildburghausen haben am Dienstag freiwillige Massentests von Kindergarten- und Schulkindern sowie Erziehern begonnen.

Sie sollen nach Angaben des Landratsamtes ermöglichen, dass Schulen und Kindergärten, die wegen des explosionsartigen Anstiegs der Corona-Infektionen am 25. November geschlossen worden waren, wieder öffnen können. Als Erste beteiligten sich Mädchen und Jungen einer Kita in der Stadt Hildburghausen sowie Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) an den Schnelltests.

Damit haben erstmals Kindergarten- und Schulkinder sowie ihre Erzieher einer gesamten Region die Möglichkeit, sich auf das Coronavirus untersuchen zu lassen. Der Südthüringer Kreis Hildburghausen an der Landesgrenze zu Bayern war tagelang die Region in Deutschland mit der höchsten Inzidenz mit bis zu 630 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen. Am Dienstag ging der Wert weiter zurück und lag bei 519.

Nach einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten neuen Verordnung des Kreises laufen die Tests bis zum 4. Dezember. Kindergärten und Schulen, an denen es Schnelltests gab, können Kinder und Jugendliche mit negativem Ergebnis am Folgetag wieder betreuen. Unabhängig davon sollen alle Schulen des Kreises am 14. Dezember wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen, heißt es in der Verordnung.

Nach Angaben des Landratsamtes Hildburghausen können sich etwa 8000 Kita- und Schulkinder sowie etwa 1000 Pädagogen und andere Mitarbeiter der Bildungseinrichtungen freiwillig testen lassen. Dafür seien die Voraussetzungen geschaffen. Wie viele sich letztlich beteiligen, sei offen.

Hildburghausens Bürgermeister kündigte an, dass es für die Kinder, die negativ auf das Virus getestet seien, bereits am Mittwoch wieder eine reguläre Betreuung geben könnte. »Vorausgesetzt, wir haben ausreichend negativ getestetes Personal zur Verfügung«, sagte Tilo Kummer (Linke). Er könnte sich vorstellen, dass das Testangebot in den kommenden Tagen wiederholt werden könnte.

Gegen den Lockdown hatte es eine unangemeldete Demonstration mit einigen hundert Teilnehmern gegeben. Nicht alle hielten sich an die Infektionsschutzregeln. Das Landratsamt reagierte mit einem Versammlungsverbot, das seit Sonntag gilt. Versammlungen können nur im Einzelfall und auf Antrag genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar sind und vier Tage vorher angemeldet wurden. Zudem gilt in der Innenstadt von Hildburghausen eine allgemeine Maskenpflicht. (dpa)