HAMBURG. In zahlreichen deutschen Städten sind erneut Gegner der Corona-Politik - aber auch Gegendemonstranten - auf die Straße gegangen. Trotz Verbots versammelten sich am Samstag mehrere Tausend Gegner der Corona-Maßnahmen vor der Hamburger Kunsthalle und auf umliegenden Straßen. Die Polizei sprach am Nachmittag von rund 3000 Teilnehmern. Die Beamten begannen damit, die Menschenansammlung aufzulösen. Lautsprecherdurchsagen der Beamten wurden mit Pfiffen und Sprechchören übertönt. Es kam auch zu einzelnen Handgreiflichkeiten. Die allermeisten Teilnehmer trugen keine Masken, wie dpa-Reporter beobachteten.
Ursprünglich war dort eine große Demonstration von Impfgegnern geplant, zu der bis zu 15.000 Teilnehmer erwartet wurden. Diese hatte die Polizei am Donnerstag angesichts explodierender Infektionszahlen in der Stadt verboten. Es könne nicht davon ausgegangen werden, dass sich die Teilnehmer diesmal an Masken- und Abstandspflicht halten, wie ein Sprecher sagte.
Ein Eilantrag der Anmelderin gegen die Untersagung war am Freitag vom Verwaltungsgericht abgelehnt worden. Von der Möglichkeit, dagegen beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde einzulegen, machte sie keinen Gebrauch.
Mehr als 1000 Menschen gingen indessen in Hamburg aus Protest gegen Corona-Leugner und Verschwörungsideologien auf die Straße. Nach Polizeiangaben versammelten sich am Mittag mehr als 1000 Menschen am Bahnhof Dammtor zu einem Protestzug unter dem Motto »Solidarität und Aufklärung statt Verschwörungsideologien«.
Auch in Cottbus wurde eine nicht angemeldete Versammlung mit mehreren Tausend Menschen von der Polizei aufgelöst. Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen beziehungsweise einer Impfpflicht - oder Gegendemos - gab es auch in Freiburg, München, Fürth, Düsseldorf, Hannover, Osnabrück und Schwerin. In Freiburg und Düsseldorf versammelten sich jeweils mehrere Tausend Demonstranten. (dpa)