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CDU-Chefin will zehn Wochen Lohnfortzahlung für Eltern

SPD-Chefin Saskia Esken hatte sich mit ihren Ministern Hubertus Heil und Franziska Giffey für eine Verlängerung der Lohnfortzahlung für Eltern eingesetzt. Nun unterstützt auch die CDU-Chefin die Forderungen. Wird der Kompromiss bald eingetütet?

Kompromiss möglich
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Foto: Kay Nietfeld/dpa
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Foto: Kay Nietfeld/dpa

BERLIN/SAARBRÜCKEN. Die CDU-Spitze öffnet sich für Forderungen des Koalitionspartners SPD, Familien in der Corona-Krise länger und stärker zu unterstützen.

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer befürwortet, dafür den Anspruch auf Lohnfortzahlung zu verlängern. Wer in der Corona-Krise wegen der Betreuung kleiner Kinder nicht arbeiten kann, erhält bisher für sechs Wochen 67 Prozent des Nettoeinkommens. »Das war und bleibt notwendig«, sagte sie der »Saarbrücker Zeitung«. »Ich will deshalb, dass wir diese Hilfe im Rahmen des Konjunkturpaktes bis zum Ende des Jahres fortsetzen und darüber hinaus auch die Bezugsdauer von sechs auf zehn Wochen erhöhen.«

Für eine Anschlussregelung hatten sich zuvor Sozialminister Hubertus Heil und Familienministerin Franziska Giffey eingesetzt (beide SPD), ebenso wie SPD-Chefin Saskia Esken. Das Thema wird auch eine Rolle spielen bei einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Vertretern von Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden an diesem Montag.

Eltern hatten seit 30. März für sechs Wochen lang einen Anspruch darauf, vom Staat 67 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens zu erhalten - bis zu einer Grenze von 2016 Euro im Monat. Für manche wären die Zahlungen damit jetzt erschöpft.

Kramp-Karrenbauer sagte der Zeitung: »Was Familien derzeit leisten, ist enorm und hat meinen vollen Respekt.« Zugleich zeigte sich die Parteichefin besorgt über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gleichberechtigung. »Wenn es hart auf hart kommt, lastet meist mehr Druck auf Frauen.« Es dürfe daher nicht sein, »dass Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung dadurch nun Nachteile haben.« (dpa)