LINDAU. Angesichts der verschärften Corona-Lage in vielen Regionen Deutschlands wollen Bund und Länder Auffrischimpfungen für alle Geimpften nach sechs Monaten ermöglichen.
Dafür sähen die Bundesländer unter anderem Impfbusse und Impfzentren vor, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach einem Treffen der Fachminister von Bund und Ländern in Lindau. Auch die niedergelassenen Ärzte würden sich für die Auffrischimpfungen engagieren. »Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden - nicht die Ausnahme.« Insbesondere gelte dies für Ältere und das Personal von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen.
Die Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Länder hat zudem auch eine Ausweitung der Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen beschlossen. Man wolle eine »Sicherheitsschleuse« in den Heimen hinterlegen und dazu ein Bundesgesetz anschieben, sagte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Demnach sollen etwa geimpfte oder genesene Besucher von Heimen zusätzlich zu Tests verpflichtet werden, die aber kostenlos sein sollen.
Holetschek bezeichnete die Infektionslage in Deutschland als »teilweise dramatisch, besorgniserregend und alles andere als entwarnend«. Die Lage sei ernst und werde zunehmend ernster. »Es ist wichtig, die Dynamik, die jetzt da ist, zu brechen«, sagte Holetschek. (dpa)