Papst Franziskus hat am Gründonnerstag in einem Frauengefängnis in Rom die traditionelle Abendmahlmesse gefeiert sowie Insassinnen die Füße gewaschen. Nach der Messe mit etwa 200 Häftlingen und Wärtern der Justizvollzugsanstalt von Rebibbia wusch und küsste er zwölf inhaftierten Frauen die Füße. Der 87-jährige Pontifex vollzog das Ritual, ein Zeichen religiöser Demut, an den auf einem Podest sitzenden Insassinnen wegen seines Knieleidens im Rollstuhl.
Das Ritual der Fußwaschung geht auf eine biblisch überlieferte Geste von Jesus Christus an seinen Jüngern beim letzten Abendmahl zurück.
Bei den Häftlingen handelt es sich nach Angaben des Heiligen Stuhls um Insassinnen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität. Franziskus begrüßte jede von ihnen nach dem Waschen, Abtrocknen und Küssen einzeln. Einige von ihnen waren von der Fußwaschung sichtlich gerührt und weinten. Das Frauengefängnis von Rebibbia ist eines der größten Italiens. Seit geraumer Zeit kämpft die Justizvollzugsanstalt mit Überbelegung.
Papst Franziskus erinnert bei seinen öffentlichen Auftritten oft an Menschen am Rande der Gesellschaft. Die Fußwaschung verurteilter Straftätern liegt ihm somit am Herzen.
Mit der Fußwaschung im Gefängnis folgt der Argentinier einem Brauch, den er bereits als Erzbischof von Buenos Aires eingeführt hatte. Bereits im ersten Jahr seines Pontifikats vor elf Jahren hatte Franziskus, der erst 15 Tage zuvor gewählt worden war, eine Haftanstalt in Rom dafür besucht. Seine Vorgänger hatten die vorösterliche Fußwaschung im Apostolischen Palast oder Petersdom gefeiert und dort anderen Priestern die Füße gewaschen.
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