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2G in Österreich - Schärfere Maßnahmen nicht ausgeschlossen

Ähnlich wie in Sachsen erhöht Österreich den Druck auf Ungeimpfte. Im Alpenland steht die Inzidenz in manchen Regionen über 900. Reicht die 2G-Regel dort noch aus?

Impfbus in Österreich
Impfwillige stehen vor einem Impfbus in Wien. Ab heute gilt die 2G-Regel für den gesamten Freizeitbereich. Foto: Herbert Neubauer/APA/dpa
Impfwillige stehen vor einem Impfbus in Wien. Ab heute gilt die 2G-Regel für den gesamten Freizeitbereich. Foto: Herbert Neubauer/APA/dpa

WIEN. In Österreich dürfen Menschen ohne Impfschutz nicht mehr in Restaurants essen gehen, Sportveranstaltungen besuchen oder Skilifte benutzen.

Am Montag trat für viele Freizeitaktivitäten die sogenannte 2G-Regel in Kraft, nur mehr Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben daher Zutritt. Bislang haben mehr als ein Viertel der Menschen in Österreich ab 12 Jahren noch kein Impfzertifikat - das ist einer der Hauptgründe für die steil ansteigenden Fallzahlen und die sich füllenden Krankenhäuser. Die 2G-Regel gilt in Lokalen, bei Veranstaltungen, in Hotels sowie bei sogenannten körpernahen Dienstleistern wie Friseursalons oder Massagestudios.

Regionale Lockdowns nicht ausgeschlossen

»Wir gehen schon davon aus, dass das einen starken Beitrag zur Eindämmung des Geschehens leisten kann«, sagte Vizekanzler Werner Kogler in einem ORF-Fernsehinterview zur neuen Regelung. »Regional können natürlich zusätzliche Maßnahmen gesetzt werden, wenn es notwendig ist«, sagte er im Hinblick auf die extrem hohen Infektionszahlen in manchen Bundesländern. Regionale Lockdowns könnten zwar nur die »allerletzte Konsequenz« sein, meinte er - doch ganz wollte Kogler solch ein Szenario nicht ausschließen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Österreich zuletzt bei 599,6 - weit über dem deutschen Wert von knapp 191,5. In Oberösterreich und im Salzburger Land hat die Inzidenz schon die Marke von 900 überschritten. Die beiden Bundesländer an der Grenze zu Bayern haben österreichweit die niedrigsten Impfraten.

Übergangsfrist für Spätentschlossene

Am Wochenende wurden aus ganz Österreich steigende Impfzahlen gemeldet. Als Anreiz für Spätentschlossene gibt es eine Übergangsfrist: Vier Wochen lang gilt schon die Erstimpfung zusammen mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis. Danach muss der vollständige Impfschutz nachgewiesen werden. Großes Interesse gibt es derzeit auch an Auffrischungsimpfungen, denn zusammen mit der 2G-Regel wurde die Gültigkeitsdauer der zweiten Impfdosis auf neun Monate begrenzt.

Kinder unter 12 Jahren sind grundsätzlich von der 2G-Regel ausgenommen. Für 13- bis 15-Jährige reicht ein negativer Test. Auch wer aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, darf mit ärztlichem Attest und PCR-Test weiter am öffentlichen Leben teilnehmen. In Österreich sind Schnell- und PCR-Tests für alle kostenfrei. (dpa)