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WHO gegen Genesenen-Plasma als Covid-Therapie

Vor einem Jahr galt die Immunisierung durch Blutplasma von Covid-Genesenen als vielversprechende Therapie. Nun deuten Studien darauf hin, dass die Transfusionen weniger effektiv sind als angenommen.

Plasma mit Corona-Antikörpern
Die WHO rät von der Behandlung von Covid-Patienten mit Genesenen-Plasma ab. Foto: Schuldt/dpa
Die WHO rät von der Behandlung von Covid-Patienten mit Genesenen-Plasma ab.
Foto: Schuldt/dpa

GENF. Corona-Patienten sollten laut der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht mit Immunplasma von Genesenen behandelt werden. Eine Expertengruppe der WHO rät von solchen Transfusionen ab, wie sie in der Fachzeitschrift »BMJ« schreibt.

Nach derzeitiger Studienlage hätten Covid-19-Patientinnen und -Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, dass sie beatmet werden müssen, heißt es in dem Artikel. Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten begutachtet.

Studienlage noch unsicher

In besonders schweren Fällen sei die Studienlage noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei solchen Patienten mit Plasma aus.

Im Herbst 2020 galt eine passive Immunisierung mit Hilfe von Blutplasma von Menschen, die Covid-19 überstanden und Antikörper gegen Coronaviren gebildet haben, noch als vielversprechende Therapie.

So etwas sei auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa Sars, Mers oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, weil es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab. (dpa)