GÖTTINGEN. Das korrekte Tragen von Mund-Nase-Masken und regelmäßiges Testen sind nach Expertenansicht die wirksamsten Corona-Schutzmaßnahmen für Schulen.
Das werde durch aktuelle Studien belegt, sagte am Donnerstag Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. »Nur durch Kombination von Masken, Lüften und Testen kann eine wirksame Prävention gelingen«, erklärte Ulrich Pöschl vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Andere Mittel wie Lüften oder Luftreiniger ersetzen demzufolge das Tragen von Masken in der Pandemie nicht. Sie seien allerdings flankierend zum Schutz vor indirekten Infektionen sinnvoll, teilten die beiden Max-Planck-Institute mit.
Masken während des gesamten Unterrichts
Die Masken sollten von allen während des gesamten Unterrichts getragen werden, möglichst auch von Lehrern, da diese häufig und laut sprechen und damit einen besonders großen Anteil von Tröpfchen und Atemluftaerosolen verursachen. FFP2-Masken seien besonders wirksam, der Mindeststandard sei medizinischer Mund-Nasen-Schutz. Die Masken müssten Mund und Nase vollständig bedecken und möglichst dicht sitzen, um einen guten Schutz zu bieten.
Regelmäßiges Lüften sei wichtig für einen wirksamen Abtransport von Atemluftaerosolen, was sich durch CO2-Messungen überprüfen lasse. Im Mittel sollte in einer Unterrichtsstunde ein CO2-Wert von 1000 ppm (Parts per Million) nicht überschritten werden. Abluftventilatoren sorgen demnach für einen wirksamen Abtransport von Atemluftaerosolen und seien gut für das Raumklima.
Luftreiniger ersetzen Masken nicht
Mobile Luftreiniger können den Experten zufolge zwar die Aerosolkonzentration verringern, erneuern aber nicht die Raumluft. Sie seien daher nur unterstützend als zusätzliche Maßnahme sinnvoll. »Der Betrieb mobiler Luftreiniger ersetzt nicht die Notwendigkeit, im Unterricht weiterhin regelmäßig zu lüften und Masken zu tragen«, hieß es.
An dem Empfehlungspapier haben 14 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von zwölf Einrichtungen in Deutschland und Österreich mitgearbeitet. (dpa)