Der Handelsverband Deutschland hat in der festgefahrenen Tarifrunde für den Einzelhandel mit Beratungen über eine mögliche neue Tarifstruktur begonnen.
Aufgrund der Erfahrungen aus mehr als 60 ergebnislosen Tarifrunden in den vergangenen neun Monaten sei auch über eine mögliche Neuausrichtung der Tarifstrukturen diskutiert worden, teilte der HDE nach Gesprächen des tarifpolitischen Ausschusses in Berlin mit. Mit Verdi fehlt nach Ansicht des Verbands bisher eine Gesprächsbasis.
Der Verband rief die Gewerkschaft dazu auf, einen Lösungsvorschlag zu machen, der die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Branche berücksichtige. »Hier muss die Gewerkschaft endlich liefern«, sagte HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.
Die Forderungen der Gewerkschaft
Verdi hatte den Arbeitgebern am Dienstag vorgeworfen, Tarifverhandlungen zu verweigern. Mit zahlreichen Warnstreiks versuchte Verdi, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Die Gewerkschaft fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde bei einer Laufzeit von einem Jahr. Je nach Land kommen weitere Forderungen hinzu.
Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Tarifsteigerung von insgesamt 10,24 Prozent bei 24 Monaten Laufzeit angeboten, dazu eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro sowie ein tarifliches Mindestentgelt.
Im November hatte der HDE alle weiteren Verhandlungen auf regionaler Ebene abgesagt, er wollte mit dem Verdi-Bundesvorstand nach einer Lösung suchen. Dabei einigten sich beide Seiten darauf, dass die Verhandlungen doch in den Tarifgebieten weitergeführt werden sollten. Die Gespräche in Hamburg am 28. Dezember blieben allerdings ohne Ergebnis.
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