NÜRNBERG. Rechtzeitig vor dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft hat sich die Konsumstimmung in Deutschland deutlich aufgehellt. Das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK ermittelte in seiner monatlichen Studie für September eine Verbraucher-Stimmung bei den Deutschen, die fast das Niveau vor der Corona-Krise erreiche, teilte GfK am Dienstag mit. Zuvor war das Stimmungsbarometer zwei Monate lang nach gesunken.
Allerdings: Der Trend werde von Optimismus bei den Einkommensaussichten und von einer positiven Einschätzung der konjunkturellen Lage getragen. Die eigentliche Kauflaune verharrt noch auf niedrigem Niveau - die Deutschen bleiben vorsichtig, wie GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl sagte. Die Konsumneigung bleibe auch hinter dem Niveau von September 2020 zurück, als die Krise schon in vollem Gange war.
Corona bestimmt die Kauflust
Der Fortgang der Corona-Pandemie regiere noch immer über die Stimmung der Verbraucher. »Der Anstieg der Inzidenz hat sich zum Zeitpunkt der Befragung deutlich verlangsamt und aktuell sind die Zahlen sogar leicht rückläufig. Dies lässt den Optimismus bei den Konsumenten steigen, dass die vierte Welle weniger ausgeprägt sein wird als von vielen befürchtet«, erklärte Bürkl.
Obwohl das Konsumklima fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht habe, sei es wohl zu früh, schon von einer Trendwende zu sprechen, sagte er. »Hier kommt es vor allem auch darauf an, wie sich das Infektionsgeschehen in den Wintermonaten entwickeln wird und ob neue Beschränkungen notwendig werden.«
»Dieses vergleichsweise niedrige Niveau verwundert nicht, denn Maskenpflicht und Abstandsregeln dämpfen trotz gut gefüllter Geldbeutel nach wie vor die Lust am Einkaufen«, sagte Bürkl. Erst wenn diese Beschränkungen wegfielen, werde sich die Konsumneigung nachhaltig erholen können. (dpa)