Im vergangenen Jahr sind europaweit so viele neue Windräder auf See ans Netz gegangen wie noch nie zuvor in einem Jahr. Mit 4,2 Gigawatt installierter Leistung in Offshore-Windparks seien nach vorläufigen Zahlen 40 Prozent mehr in Betrieb genommen worden als 2022, wie der Windindustrieverband WindEurope mitteilte.
Drei Gigawatt davon entfielen auf die EU. Das entspreche einem Anstieg von 2,1 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr. Zum Vergleich: Große Kohlekraftwerke wie etwa Datteln 4 haben eine Kapazität von gut einem Gigawatt. Die meisten neuen Kapazitäten wurden den Angaben nach in den Seegebieten der Niederlande, Frankreichs und Großbritanniens installiert.
Auch die Investitionen in Offshore-Windkraftanlagen in Europa erreichten den Angaben nach einen Höchstwert. Für acht Windparks wurden demnach insgesamt 30 Milliarden aufgebracht. Damit werde eine neue Offshore-Kapazität von neun Gigawatt finanziert. Nach einem Markteinbruch 2022 - unter anderem durch die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine sowie unklare politische Rahmenbedingungen - und einem historischen Tiefstand von Investitionen (0,4 Milliarden Euro) habe sich die Situation wieder erholt.
Auch mit Betrachtung der neu installierten Windkraftanlagen an Land sind in der EU 2023 nach jüngst veröffentlichten, vorläufigen Zahlen des Verbands so viele Windkraftanlagen neu gebaut worden wie noch nie zuvor in einem Jahr. Der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromerzeugung in Europa betrug 2023 Verbandsangaben zufolge 19 Prozent.
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