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Auto-Importeure: E-Fahrzeuge drohen unattraktiver zu werden

Die Förderprämien für E-Autos sinken ab dem kommenden Jahr. Über die Folgen für den Absatz sind sich die Experten nicht ganz einig. Fakt ist aber: Es wird teurer für die Verbraucher.

Plug-in-Hybridfahrzeug
Wie sieht die Zukunft der Elektromobilität aus? Foto: Christoph Soeder
Wie sieht die Zukunft der Elektromobilität aus?
Foto: Christoph Soeder

Die Importeure von Autos warnen angesichts geringerer Kaufprämien in 2023 vor großen Risiken für den weiteren Erfolg der Elektromobilität.

»Durch die stark steigenden Strompreise wird der Betrieb von Elektrofahrzeugen deutlich teurer«, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). »Die Kürzung der staatlichen Kaufförderung für Elektrofahrzeuge kommt daher nun zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Bei steigenden Strompreisen und sinkender Förderung drohen E-Fahrzeuge unterm Strich unattraktiver zu werden«, so Zirpel.

Plug-in-Hybride, die neben einem Elektro-Motor auch noch einen Verbrenner nutzen, werden ab dem kommenden Jahr nicht mehr gefördert. Für Batterie- und Brennstoffzellen-Autos sinken die Förderprämien. Maximal können die Käufer vollelektrischer Autos ab 2023 vom Staat statt 6000 noch 4500 Euro erhalten, wenn ihr Wagen mit weniger als 40.000 Euro netto in der Verkaufsliste steht. Für teurere Fahrzeuge bis zu einem Netto-Listenpreis von 65.000 Euro gibt es noch 3000 Euro statt bislang 5000 Euro. 2024 sinken die Förderprämien weiter.

Streitpunkte

Über die konkreten Folgen für die Verkaufszahlen sind sich die Verbände und Experten uneins. Zwischen Januar und November wurden dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge knapp 660.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen - ein Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darunter waren etwas mehr als 366.000 reine Batteriefahrzeuge (plus 22,7 Prozent).

Der VDIK rechnet für 2023 mit einem Einbruch bei den Plug-in-Hybriden von 12 Prozent und gleichzeitig mit einem Plus bei den batterieelektrischen Pkw von 22 Prozent auf dann 500 000 verkaufte Exemplare. Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer prognostizierte dagegen Anfang Dezember einen deutlichen Einbruch beim Verkauf von Hybriden (94.000) und eine Stagnation beim Verkauf von Batteriefahrzeugen (390.000).

Nach vorläufigen Zahlen des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle flossen 2022 rund 3,2 Milliarden Euro Förderung an die Käufer elektromobiler Autos - ein Rekord. Seit Einführung der ersten Elektroprämien im Jahr 2016 wurden demnach rund 1,64 Millionen Autos gefördert. Ein Run auf die Fördertöpfe hatte Mitte 2020 begonnen, als die bis dahin gültige Kaufprämie durch eine »Innovationsprämie« aufgestockt wurde.

»Durch die Transformation zu alternativen Antrieben wird die individuelle Mobilität für viele Menschen teurer. Industrie und Politik müssen deswegen gemeinsam dafür sorgen, dass Mobilität auch im Zeitalter der alternativen Antriebe bezahlbar bleibt«, sagte VDIK-Präsident Zirpel. »Die Bundesregierung sollte das kommende Jahr nutzen, um die finanziellen Rahmenbedingungen der alternativen Antriebe neu auszutarieren.«

Der VDIK vertritt nach eigenen Angaben 40 Marken aus 13 verschiedenen Ländern mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent bei den Autoverkäufen.

© dpa-infocom, dpa:221230-99-51107/3