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Zwölf Tote: Ein Pflegeheim im dramatischen Kampf gegen Corona

In Wolfsburg trifft das Coronavirus die Schwächsten der Schwachen - in einem Altersheim. Die Situation in der Einrichtung für Demente wird als extrem schwierig beschrieben.

Das Hanns-Lilje Altersheim. Im Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg sind zwölf Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Foto: dpa
Das Hanns-Lilje Altersheim. Im Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg sind zwölf Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Foto: dpa
WOLFSBURG. Nach dem Tod von zwölf Corona-Patienten eines Wolfsburger Pflegeheims werden dort Infizierte von negativ getesteten Bewohnern getrennt. Von etwa 165 Bewohnern seien derzeit 72 infiziert, sagte der Leiter des Wolfsburger Gesundheitsamts, Friedrich Habermann, am Samstag. Die zwölf Bewohner waren innerhalb von nur wenigen Tagen gestorben. »Den ersten Toten hatten wir am Montag zu beklagen«, sagte der Leiter des Alters- und Pflegeheims für Demente, Lothar Laubert.

Überraschend viele seien verstorben, ohne dass sie Symptome von Corona hatten, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Für das kirchliche Heim mit oft hochgradig dementen Menschen sei die Situation extrem schwierig, sagte der SPD-Politiker. »Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Das wird für uns alle noch eine sehr, sehr harte Zeit«.

»Es tut uns unendlich leid, und wir versuchen alles, um die anderen Menschen noch zu schützen«, sagte Mohrs. Alle in dem Heim lebenden Menschen seien mit einem Abstrich getestet worden. Bei negativem Ergebnis werde der Test alle drei Tage wiederholt. In den nächsten Wochen sollen die Infizierten und die negativ Getesteten auf unterschiedlichen Stockwerken leben.

Mohrs kündigte umfassende Hygienemaßnahmen für die Pflegeeinrichtung an. Schleusen sollen verhindern, dass Menschen aus den getrennten Bereichen aufeinander treffen. Er glaube, dass Deutschland noch viele unschöne Situationen ertragen werden müsse. Kurzzeitig sei darüber nachgedacht worden, ein Wolfsburger Hotel für die Pflegepatienten umzurüsten. Vorerst werde dies aber nicht umgesetzt. (dpa)