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Zahl der Corona-Tests steigt, Anteil der Nachweise sinkt

Pressekonferenz Robert-Koch-Institut
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS
RKI-Präsident Lothar H. Wieler bei einer Pressekonferenz zum Stand der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Foto: Michele Tantussi/X03942/REUTERS
BERLIN. In Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) bis vergangenen Sonntag mehr als elf Millionen Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 erfasst. Bei gut 274 000 davon wurde der Erreger nachgewiesen, wie das RKI am Mittwoch in seinem täglichen Lagebericht mitteilte. Demnach stieg die Zahl der wöchentlich erfassten Tests im Lauf der Zeit stark an, während der Anteil der positiven Resultate nach dem Höhepunkt in der Kalenderwoche (KW) 14, die bis Anfang April reichte, deutlich sank.

In jener Kalenderwoche 14 waren 36 885 von insgesamt 408 348 registrierten Tests positiv, was einem Anteil von 9,03 Prozent entsprach. In der Kalenderwoche 34 waren 8655 von insgesamt 987 423 Tests positiv - 0,88 Prozent. Das RKI betont, dass die Zahl der Tests nicht der Zahl der Getesteten entspricht, da die Daten Mehrfachtestungen von Menschen enthalten können.

Bereits vorige Woche hatte das RKI in seinem »Epidemiologischen Bulletin« darauf hingewiesen, dass die immens gestiegene Zahl der Tests in Deutschland Kapazitätsprobleme und Rückstaus verursachen könne. Dies wiederum könne zu Verzögerungen bei der Abklärung von Sars-CoV-2-Infektionen führen - und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. »In KW 34 gaben 70 Labore einen Rückstau von insgesamt 27 828 abzuarbeitenden Proben an«, schrieb das RKI am Mittwoch. »Fünfzig Labore nannten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien.«

Verbrauchsmaterialien und Reagenzien würden in den Laboren unter anderem wegen begrenzter Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume bevorratet, hieß es vom RKI. Zudem bestehe bei einigen Produkten eine starke Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Bei weiter steigender Testzahl und aufgrund von Lieferengpässen bei weltweit steigender Nachfrage könnten sich die freien Kapazitäten der Labore in den nächsten Wochen reduzieren. Es erscheine daher geboten, den Einsatz der Tests zu priorisieren, betonte das RKI.

Bis vorigen Sonntag waren 252 Labore für die RKI-Testlaborabfrage oder in einem der anderen übermittelnden Netzwerke registriert und übermittelten überwiegend wöchentlich ihre Daten. Da es Nachmeldungen zu Tests der vergangenen Wochen geben kann, können sich die ermittelten Zahlen nachträglich ändern. (dpa)