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Zahl der Corona-Neuinfektionen in Italien stabilisiert sich

In Italien tut sich ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Die Zahl der Infizierten und der Toten in Italien steigt zwar immer noch. Aber der Anstieg ist nicht mehr so steil. Und es wird auch über ein »Danach« gesprochen.

Rom
Arbeiter in Schutzkleidung desinfizieren die Gehwege eines Viertels in Rom. Foto: Mauro Scrobogna/LaPresse/dpa
Arbeiter in Schutzkleidung desinfizieren die Gehwege eines Viertels in Rom. Foto: Mauro Scrobogna/LaPresse/dpa

ROM. Italien wagt die vorsichtige Hoffnung auf eine Besserung in der Corona-Pandemie: Der Anstieg der Zahl der aktuell positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen ist so niedrig wie seit Beginn der landesweiten Ausgangssperren nicht.

Ihre Zahl nahm bis Montag um 1648 auf 75.528 zu - so wenig wie seit dem 10. März nicht. Darin sind Tote und Genesene nicht eingerechnet. Die Gesamtinfektionen stiegen auf 101.739, wie der Zivilschutz in Rom mitteilte. Auch hier war der prozentuale Anstieg geringer. Die Zahl der Verstorbenen ist allerdings nach wie vor so hoch wie in keinem anderen Land der Welt. Bis Montag kamen 812 Tote hinzu, insgesamt sind es nun 11.591.

»Wir gehen in die richtige Richtung, aber wir dürfen unsere Strategie nicht im Geringsten ändern«, sagte der Präsident des nationalen Gesundheitsrates CSS, Franco Locatelli. Man werde nicht von heute auf morgen zur Normalität zurückkehren.

Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Die Debatte um eine Lockerung der strikten Maßnahmen ist bereits im Gange. »Es gibt zwar noch keine Signale eines Rückgangs, doch es geht besser«, sagte der Präsident des nationalen Gesundheitsinstitutes ISS, Silvio Brusaferro, der Zeitung »La Repubblica«. »Wir warten bis Ostern und werden dann die Zahlen prüfen, um weitere Schritte zu unternehmen«, beschrieb er den möglichen Zeitrahmen. Die strengen Ausgangsverbote gelten noch bis Freitag. Es wird erwartet, dass die Regierung sie in Kürze verlängert.

Den richtigen Weg aus den Maßnahmen mit ihren harten Folgen für Bürger und Wirtschaft zu treffen, werde schwer. »Das Problem besteht darin, herauszufinden, welche Öffnungsformen sicherstellen, dass die Kurve nicht wieder wächst«, sagte der Regierungsberater Brusaferro. Möglich sei, dass der Staat mehr Freiheiten erlaube und sie wieder zurücknehmen müsse. Über den Einsatz von Apps, die die Bewegung von Patienten kontrollieren, werde nachgedacht.

Vorsicht müsse noch für Monate das Leben bestimmen, mahnte der für Gesundheit zuständige Regionalkommissar der besonders betroffenen Lombardei, Giulio Gallera. Nach einem Neustart werde man sich länger »an eine andere Lebensweise gewöhnen müssen, das Haus mit Atemschutz zu verlassen, Distanz zu anderen zu halten (...)«, sagte er in einem Fernsehinterview. (dpa)

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