BELGIEN - TEILWEISE REISEWARNUNG: Touristen aus Deutschland können einreisen. Einige deutsche Regierungsbezirke stuft das belgische Außenministerium jedoch als orangene Zonen ein - dazu gehören Oberbayern, Niederbayern, Arnsberg, Düsseldorf und Darmstadt. Einreisenden aus diesen Gebieten wird eine 14-tägige häusliche Quarantäne und ein Test empfohlen. Am Flughafen der Hauptstadt Brüssel wird mit Wärmekameras die Temperatur aller Passagiere gemessen. Bei mehr als 38 Grad könnte die Einreise verweigert werden. Wegen steigender Corona-Fallzahlen hat Belgien die Beschränkungen wieder verschärft. Auf öffentlichen Plätzen mit viel Publikum sowie in Bussen und Bahnen, Museen und Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Gäste in Kneipen und Restaurants müssen Kontaktdaten hinterlassen. Besonders hoch waren die Infektionszahlen zuletzt in Brüssel und der Provinz Antwerpen. Das Auswärtige Amt rät deshalb von touristischen Reisen dorthin ab. Wer von dort nach Deutschland zurückreist, muss sich testen lassen.
BULGARIEN - TEILWEISE REISEWARNUNG: Für Feriengäste aus allen EU-Staaten gibt es seit Mitte Juli keine Quarantänepflicht. Das Auswärtige Amt hob eine Warnung vor touristischen Reisen in die Region Warna mit dem bei deutschen Party-Touristen beliebten Urlaubsort Goldstrand auf. Die Reisewarnung für Blagoewgrad im Südwesten und Dobritsch im Nordosten des Balkanlandes gilt weiter. Viele große Hotels in den Badeorten am Schwarzen Meer blieben auch nach der Corona-Zwangspause geschlossen, weil es ungewiss war, mit wie vielen Gästen sie rechnen konnten. Wegen schnell gestiegener Fallzahlen sind Mund-Nasen-Masken in gemeinschaftlich genutzten geschlossenen Räumen wieder Pflicht - etwa in Supermärkten, Apotheken, Behörden und Kirchen. Nachtlokale dürfen auch die Innenbereiche öffnen, allerdings mit einer Platzbesetzung von einem Gast pro Quadratmeter.
DÄNEMARK: Auch wenn die Dänen neue Reisebeschränkungen für bestimmte europäische Länder wie Belgien und Spanien eingeführt haben, können deutsche Urlauber beim nördlichsten Nachbarn einreisen. Die Bedingung, dass sechs Übernachtungen im Land gebucht sein mussten, wurde mittlerweile abgeschafft - das dürfte vor allem Städtetouristen freuen, die jetzt auch für ein Wochenende nach Kopenhagen reisen können. Die Zahl der Neuinfektionen in Dänemark ist seit längerem gering, hat zuletzt aufgrund einzelner Ausbrüche etwa in der zweitgrößten Stadt Aarhus aber wieder zugenommen. Restaurants, Cafés und Geschäfte sind landesweit offen. Seit kurzem muss man in öffentlichen Verkehrsmitteln in Dänemark einen Mundschutz tragen.
FINNLAND: Finnland hat europaweit eine der niedrigsten Zahlen an Neuinfektionen. Wegen steigender Infektionszahlen in vielen anderen Ländern haben die Finnen für Deutschland, Dänemark und einige weitere europäische Länder wieder Reisebeschränkungen eingeführt. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden. Dem Auswärtigen Amt zufolge gestatten die finnischen Behörden nicht notwendige, touristische Reisen nach Finnland von nun an nicht mehr. Vor dem Hintergrund rät nun auch das deutsche Außenministerium von solchen Reisen nach Finnland ab.
FRANKREICH - TEILWEISE REISEWARNUNG: Wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtige Amt für zwei Gebiete in Frankreich eine Reisewarnung ausgesprochen: Die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur an der Mittelmeerküste. Touristen aus Deutschland brauchen für eine Einreise keine speziellen Unterlagen, auch eine Quarantäne ist nicht notwendig. Da die Zahl der Neuinfektionen zuletzt gestiegen ist, gilt in vielen Städten des Landes - darunter Paris - auch unter freiem Himmel Maskenpflicht. In öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie beispielsweise Geschäften ist die Maske landesweit Pflicht. Tickets für viele Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm oder den Louvre in Paris sind begrenzt, damit Besucher genügend Abstand halten können. Eintrittskarten müssen meistens vorab online reserviert oder gekauft werden.
GRIECHENLAND: Die Einreise aus den meisten EU-Staaten ist erlaubt. Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Infektionszahlen aber umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsgegenden sowie Städte angeordnet, darunter sind auch die Hauptstadt Athen und die Hafenstadt Thessaloniki sowie einige Regionen auf Kreta. Dort sind Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte bis auf weiteres untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 24.00 Uhr schließen. Reisende nach Griechenland müssen sich mindestens 24 Stunden vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich aufhalten werden. Es gilt eine Maskenpflicht für alle geschlossenen Einrichtungen. An den Stränden müssen die Sonnenschirme mindestens vier Meter voneinander entfernt stehen. Masken müssen auf Fähren immer getragen werden - auch auf den offenen Decks. Griechenland weist gemessen an seinen 10,5 Millionen Einwohnern eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. Die Zahl der Infizierten ist zuletzt jedoch schlagartig gestiegen.
GROSSBRITANNIEN: Reisende aus Deutschland und mehreren Dutzend anderen Staaten und Territorien können wieder ohne Einschränkungen nach Großbritannien kommen. Eine Liste mit solchen »Reisekorridoren« wird ständig aktualisiert. Jeder Einreisende muss ein umfangreiches Online-Formular unter anderem mit seinen Kontaktdaten vorlegen. Ob Auswahl der Reisekorridore oder Maskenpflicht: In Großbritannien bestimmt jeder Landesteil über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie. Großbritannien ist mit Blick auf die Todeszahlen der am schlimmsten von der Pandemie betroffene Staat in Europa. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. In mehreren Gebieten ist die Zahl der Neuinfektionen wieder in die Höhe geschnellt, etwa im Norden Englands. Daher gibt es lokal begrenzte Kontaktbeschränkungen.
IRLAND: Reisende aus Deutschland sollen nach ihrer Ankunft in Irland weiterhin zwei Wochen in Isolation gehen. Nur eine geringe Zahl von Ländern auf einer »grünen Liste« ist von dieser Regelung ausgenommen. Bei der Einreise müssen zudem Kontaktdaten hinterlassen werden. An vielen Orten treten seit einigen Wochen wieder vermehrt neue Coronavirus-Infektionen auf; es muss daher mit kurzfristig verhängten regionalen Einschränkungen gerechnet werden. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Geschäften ist das Tragen von Masken vorgeschrieben. Spontan ein Guinness in uriger Atmosphäre zu trinken, ist nur schwer möglich: Hotelbars und viele Pubs sind geschlossen.
ISLAND: Angesichts der international wie auch auf Island wieder steigenden Zahlen gilt die Regel: Jeder Reisende muss sich mittlerweile bei Ankunft auf Corona testen lassen, ein zweiter Test steht dann fünf bis sechs Tage später an. In der Zwischenzeit muss man sich in Quarantäne begeben. Wer dieses Prozedere nicht mitmachen will, der muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Das Auswärtige Amt rät derzeit wegen der Regelungen von touristischen Reisen nach Island ab.
ITALIEN: Die meisten Urlauber aus der EU und dem Schengenraum dürfen ohne Beschränkungen einreisen. Für Ankünfte aus Bulgarien und Rumänien verhängte Rom wieder eine zweiwöchige Quarantänepflicht - sie gilt auch für Besucher aus Nicht-EU-Ländern. Wer aus Griechenland, Malta, Spanien und Kroatien kommt, muss einen negativen Test vorlegen. Die Infektionszahlen stiegen zuletzt deutlich, aber noch gilt die Lage als unter Kontrolle. In Geschäften, Zügen und anderen geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht. Auch auf Plätzen und vor Lokalen, wo häufig Menschen zusammen stehen, muss von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens ein Atemschutz getragen werden. Discos - auch im Freien - sind dicht. Größere Ansammlungen sind verboten, auf der Piazza greift die Polizei häufig ein. An Stränden sollen Distanzregeln eingehalten werden. In den Bars und Restaurants haben viele Wirte ihre Tische fast komplett nach draußen gestellt.
KROATIEN - TEILWEISE REISEWARNUNG: Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtige Amt für zwei südliche Verwaltungsbezirke in Kroatien, die sogenannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien, eine Reisewarnung ausgesprochen. Deutsche und Bürger aus anderen EU-Staaten dürfen ohne Nachweis bestimmter Gründe einreisen. Die Reisenden müssen an der Grenze nur erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Ein entsprechendes Formular kann vor Reiseantritt aus dem Internet heruntergeladen werden. An den Stränden gelten Abstandsregeln, eine Überbelegung soll verhindert werden. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht.
LUXEMBURG: Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. An den Grenzen zum Großherzogtum gibt es keine Kontrollen und keine Einreisebeschränkungen. Maskenpflicht gibt es unter anderem im öffentlichen Nahverkehr. In Geschäften und öffentlichen Einrichtungen muss zudem ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. In manchen Bereichen gelten unter Umständen noch strengere Bestimmungen.
MALTA: Nach Malta dürfen Bürger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen weiteren Ländern Europas, die als »sicher« eingestuft sind, in der Regel ohne Beschränkungen einreisen. Allerdings dürfen sie in den vergangenen 14 Tagen nicht außerhalb der »sicheren« Länder gewesen sein. Die Regierung aktualisiert eine entsprechende Liste je nach Lage. Nach Angaben des Auswärtigen Amts messen die Malteser bei der Ankunft die Körpertemperatur. Liegt sie bei 37,2 Grad Celsius oder höher, wird ebenfalls ein Corona-Test durchgeführt. Bars und Tanzlokale sind dicht. Es dürfen sich höchstens 15 Menschen treffen.
NIEDERLANDE: Für Deutsche ist der Holland-Urlaub ohne große Einschränkungen möglich. Die Hauptstadt Amsterdam hat Touristen aber aufgerufen, auf Besuche am Wochenende zu verzichten und auch besonders belebte Plätze zu meiden - aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle. Tagesgäste sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag legen. Von den schnell zunehmenden Neu-Infektionen sind besonders Amsterdam und Rotterdam betroffen. Durch den großen Zustrom von Touristen ist der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern vor allem in der City, im Rotlichtviertel und auf Märkten kaum einzuhalten. Dieser ist Pflicht, auch in Geschäften und an Stränden. Ein Platz in Kneipen und Restaurants muss reserviert werden, Gäste sollen dort auch ihre Kontaktdaten hinterlassen. Auch Museumskarten müssen zuvor online reserviert werden. In öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Fähren gilt Maskenpflicht. Touristen sollen Bus, Bahn oder Metro möglichst nicht zu Stoßzeiten nutzen.
NORWEGEN: Für den Urlaub am Fjord sieht es in diesem Jahr schlecht aus. Nur sechs Wochen hatte Norwegen seine Grenzen für Deutsche uneingeschränkt geöffnet, seit dem Wochenende gelten wieder Reisebeschränkungen. Wer aus Deutschland einreist, muss zehn Tage in Quarantäne. Nach Informationen des Auswärtigen Amtes in Berlin müssen Einreisende aus Deutschland eine feste Adresse und eine geeignete Unterkunft für die nächsten zehn Tage durch aussagekräftige Dokumente wie eine Buchungsbestätigung nachweisen. Campingplätze entsprächen nicht den Vorgaben.
ÖSTERREICH: Das Einreise-Chaos für Kroatien-Rückkehrer am Karawanken-Tunnel soll sich nicht wiederholen. Statt lückenloser Kontrollen wird es nur noch stichprobenartige Checks an der slowenisch-österreichischen Grenze geben. Unter dem Chaos mit bis zu 15 Stunden Wartezeit hatten vor allem deutsche Touristen gelitten. Grundsätzlich ist die Ein- und Durchreise aus Deutschland problemlos möglich. Nur wer sich in den zehn Tagen davor in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten hat, muss für die Einreise einen negativen PCR-Test nachweisen oder in der Quarantäne nachholen. Österreich verzeichnet in einigen Touristenzielen sehr passable Übernachtungszahlen, manche Seilbahnen haben mehr Fahrgäste als im vergangenen Sommer. Die Infektionszahlen in Österreich sind zuletzt wieder angestiegen, aber kaum jemand muss ins Krankenhaus. Eine Maskenpflicht gilt etwa in Supermärkten, Apotheken und in allen öffentlichen Verkehrsmitteln.
POLEN: Das Land hat seit Juni seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern geöffnet. Einreisende EU-Ausländer und Polen müssen nicht in Quarantäne. Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und Cafés sind geöffnet. Das gleiche gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Schwimmbäder und Fitnessstudios sind in den meisten Regionen in Betrieb. In Polen gilt eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants, Geschäften und Museen. Die Zugverbindungen zwischen Deutschland und Polen, darunter auch der EC zwischen Berlin und Warschau, verkehren planmäßig. Die polnische Fluglinie Lot fliegt wieder Ziele im Ausland an, darunter Hamburg, Frankfurt und Berlin. Verbindungen in einige deutsche Städte wie etwa Hannover werden aber erst Ende Oktober wieder aufgenommen.
PORTUGAL: Für Deutsche gibt es keine Einreisebeschränkungen. Besucher müssen aber Angaben unter anderem zum Zielort und zur Erreichbarkeit während des Aufenthalts im Land machen. Zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Portugal galt lange Zeit als eines der Länder Europas, die vergleichsweise gut und mit geringen Ansteckungs- sowie Opferzahlen durch die Krise gekommen waren. Seit einigen Wochen wird aber eine Zunahme der Neuinfektionen vor allem im Großraum Lissabon verzeichnet, wenn sich die Lage dort zuletzt auch wieder leicht entspannt hat und der Lockdown in mehreren - von Touristen weniger besuchten - Vororten der Hauptstadt aufgehoben wurde. Es besteht keine generelle Maskenpflicht auch im Freien, aber immer mehr Städte und Regionen wie etwa Madeira haben das regional angeordnet.
RUMÄNIEN - TEILWEISE REISEWARNUNG: EU-Bürger dürfen frei nach Rumänien einreisen, obwohl dort die Corona-Infektionsdynamik zu den höchsten innerhalb der Gemeinschaft gehört. Rückkehrer aus rumänischen Risiko-Gebieten sind in Deutschland zu einem Corona-Test und gegebenenfalls zu Quarantäne verpflichtet. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Hauptstadt Bukarest, in das bei Touristen beliebte siebenbürgische Brasov (Kronstadt) sowie in 14 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken Rumäniens. Nicht zum Risikogebiet gehören bislang die Schwarzmeer-Strände. Jedoch können jederzeit einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht - in manchen Orten auch im Freien - sowie Distanzpflicht in der Gastronomie, an den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien.
SCHWEDEN: Die Schweden haben ihre lange Zeit verhältnismäßig hohen Todes- und Infektionszahlen mittlerweile einigermaßen in den Griff bekommen. Trotzdem ist die Zahl der Neuinfektionen immer noch höher als in Deutschland. Dies sorgt unter anderem dafür, dass sie innerhalb Skandinaviens und Europas nicht so freizügig reisen können wie manch andere. Die schwedischen Grenzen sind für EU-Bürger dagegen offen - die Anreise per Flugzeug, Fähre oder Auto über die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö ist möglich, und auch innerhalb des Landes gibt es keine Beschränkungen.
SCHWEIZ: Die Schweiz ist offen für Besucher aus Deutschland. Aber wer sich in den letzten 14 Tagen in einigen Dutzend Regionen aufgehalten hat, die als Risikogebiet gelten, muss zehn Tage in Quarantäne. Dazu gehört auch Spanien. Wer von dort mit Auto, Bus oder Bahn zurück nach Deutschland will, kann aber ohne weiteres durch die Schweiz, bei später Ankunft sogar mit Übernachtung. In der Schweiz selbst steigen die gemeldeten Infektionen seit ein paar Wochen wieder. Sie liegen gemessen an der Bevölkerung mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Städte sind besonders betroffen. Lange gab es nur Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, aber jetzt führen immer mehr Städte solche Vorschriften auch für Geschäfte ein. Museen und Restaurants sind mit Hygienevorschriften geöffnet, Bars und Nachtclubs teils auch. Seit dem Anstieg der Fälle werden vielerorts die Öffnungszeiten oder die erlaubte Zahl der Anwesenden begrenzt.
SLOWAKEI: Deutsche können ohne Einschränkungen einreisen. Nur für Transitreisen aus Risikostaaten gibt es Quarantänevorschriften, deren Nichteinhaltung bestraft wird. Das Land war vom Coronavirus kaum betroffen und hat deshalb die meisten anfangs sehr strengen Corona-Schutzmaßnahmen wieder gelockert. Weiter ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Inneren von Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, in Lokalen nur beim Rein- und Rausgehen. Um den zum Schulbeginn befürchteten Anstieg des Infektionsrisikos nicht zusätzlich zu vergrößern, sind vom 1. September an für vorläufig einen Monat alle Massenveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen im Freien oder mehr als 500 in Innenräumen verboten.
SLOWENIEN: Das EU-Land zwischen Alpen und Adria hat Länder wie Kroatien und die Niederlande auf eine »rote Liste« gesetzt. Reisende aus Deutschland und mehreren anderen europäischen Ländern dürfen aber ohne Auflagen einreisen. Wer dort Urlaub machen will, muss nicht einmal mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Zudem können Bürger aus diesen sowie anderen Ländern das kleine Land auf der Reise nach Kroatien durchqueren. Slowenien selbst verfügt selbst über einen 46 Kilometer langen Abschnitt an der Adria mit gut ausgebauter touristischer Infrastruktur. Es gelten Abstandsregeln, in geschlossenen öffentlichen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Maske getragen werden.
SPANIEN - REISEWARNUNG: Urlauber aus der EU und den Schengenstaaten dürfen weiter unbegrenzt nach Spanien einreisen. Wegen wieder gestiegener Corona-Zahlen hat Deutschland das Land mit Ausnahme der Kanaren jedoch zum Risikogebiet erklärt und eine Reisewarnung auch für die beliebte Ferieninsel Mallorca ausgesprochen. Reiseveranstalter sagten daraufhin Pauschalreisen ab. Wer trotzdem nach Spanien will muss vor der Reise ein Online-Formular ausfüllen, dann erhält man einen QR-Code, der bei der Einreise per Flugzeug vorzuweisen ist. Im Land selbst gelten strenge Corona-Regeln wie etwa Maskenpflicht nicht nur in geschlossenen öffentlichen Räumen, sondern auch im Freien, Abstandsregeln sowie Beschränkungen der Gästezahlen in Restaurants und anderen Einrichtungen. Zudem gilt ein Rauchverbot im Freien, wenn der Sicherheitsabstand zu Fremden nicht eingehalten werden kann. Ein Nachtleben gibt es praktisch kaum noch, nachdem Clubs, Diskotheken und andere Lokale schließen mussten. Manche kleinere Gebiete in Kastilien-León und Murcia sind wegen lokaler Ausbrüche abgeriegelt. Die Pandemie sei aber im ganzen Land weiter im Griff, versichert die Zentralregierung in Madrid.
TSCHECHIEN: Die Einreise ist für Deutsche möglich. Eine Quarantäne oder ein negativer Corona-Test sind nicht erforderlich. Eine Maskenpflicht gilt zurzeit unter anderem in der Prager U-Bahn sowie in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. Vom 1. September an wird sie landesweit auf alle öffentlichen Verkehrsmittel ausgeweitet. Zuletzt hatte es wieder mehr Neuinfektionen gegeben. Die Hauptstadt Prag versucht, Touristen mit Kultur-Gutscheinen anzulocken. Der Tourismus in der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt ist aufgrund der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen. Die Zahl der Übernachtungsgäste in Prag ging im zweiten Quartal 2020 um 93,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, wie die Statistikbehörde CSU mitteilte.
TUNESIEN: Tunesien hat Deutschland von der grünen auf die orangefarbene Länderliste gestuft. Seit dem 26. August müssen aus Deutschland kommende Individualreisende also bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen, der weniger als 72 Stunden vor der Abreise durchgeführt wurde, und sich in eine 14-tägige Heim-Quarantäne begeben. Wer weder Haus noch Wohnung in Tunesien hat, muss sich in einem von 18 festgelegten Hotels isolieren. Die Quarantäne kann um die Hälfte verkürzt werden, wenn ein zweiter Test sechs Tage nach der Einreise auch negativ ist. Die Kosten für diesen Test tragen die Reisenden. Pauschalreisende sind von der Vorlage eines PCR-Tests befreit. Bei Ausflügen sollen sie aber nach Angaben des Auswärtigen Amtes »unter der Aufsicht ihrer Reiseleitung bleiben«. Das Auswärtige Amt warnt allerdings weiterhin vor nicht notwendigen Reisen in das Land.
TÜRKEI - TEILWEISE REISEWARNUNG: Die Bundesregierung hatte Anfang August die Reisewarnung für die wichtigsten Urlaubsgebiete in der Türkei aufgehoben - und zwar für die Provinzen Aydin, Izmir, Muğla und Antalya. Für den Rest des Landes gilt die Reisewarnung des Auswärtigen Amts voraussichtlich bis zum 14. September. Alle, die aus der Türkei nach Deutschland zurückreisen, müssen bei der Ausreise einen negativen Corona-Testnachweis vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Begründet wurde die teilweise Aufhebung mit der relativ niedrigen Zahl von Neuinfektionen in diesen Gebieten und dem »speziellen Tourismus- und Hygienekonzept«, das die türkische Regierung entwickelt hat. Mit Blick auf das ganze Land sind die täglichen Fallzahlen allerdings kürzlich wieder gestiegen. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für das Land.
UNGARN: Deutsche Urlauber können derzeit noch ohne Einschränkungen einreisen, wenn sie ihre Reise in einem Land antreten, das als sicher in Hinblick auf die Pandemie eingestuft ist. Das trifft auf Deutschland und die meisten EU-Staaten zu. Der Transit durch Ungarn ist in jedem Fall möglich, diese Reisenden dürfen aber von bestimmten Transitkorridoren nicht abweichen und müssen das Land in maximal 24 Stunden verlassen. Vom 1. September an will das Land seine Grenzen für ausländische Touristen schließen. Einreisen dürfen dann nur noch ungarische Staatsbürger, Ausländer müssen dazu einen triftigen Grund angeben. Die meisten Hotels, Restaurants und Bars haben wieder geöffnet. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Zudem sind Abstandsregeln zu beachten.
ZYPERN: Die Zahl der Infektionen ist auf der Insel leicht gestiegen. Wer nach Zypern fährt, muss sich vor dem Antritt elektronisch anmelden. Eine Maskenpflicht gilt für alle geschlossenen Räume, die öffentlichen Verkehrsmittel oder Einkaufszentren. Die Urlaubsinsel hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate. (dpa)