Ein 17-Jähriger hat die Tötung von zwei Obdachlosen in Wien gestanden. Der Jugendliche habe nach eigenen Worten aus Wut gehandelt und sich gezielt wehrlose und »leicht verfügbare« Opfer ausgesucht, sagte Gerhard Winkler vom Landeskriminalamt Wien. »Es kam dem Täter nicht auf die Obdachlosigkeit an.«
Der Jugendliche hatte sich im Beisein seines Anwalts am Montag bei einer Polizeiwache gestellt, bestätigte die Behörde am Dienstag einen Bericht der »Kronen Zeitung«. Bei den Messerattacken auf schlafende Obdachlose im Juli und August 2023 waren ein 56- und ein 55-Jähriger getötet worden. Einen weiteren Angriff hatte eine 51-Jährige mit Verletzungen überlebt.
Tatverdächtiger bereitete sich vor
Der Tatverdächtige habe sich sehr sorgfältig auf die Attacken vorbereitet, so Winkler weiter. So habe er bei nächtlichen Streifzügen unter anderem gecheckt, ob Überwachungskameras in der Nähe des Tatorts seien. Außerdem habe er sich vermummt.
Dennoch war es den Fahndern gelungen, eine verdächtige Person auf einer Kameraaufzeichnung zu entdecken. Die Veröffentlichung, der allgemeine Fahndungsdruck und auch das schlechte Gewissen hätten den 17-Jährigen wohl letztlich veranlasst, zur Polizei zu gehen, hieß es. Er habe mit dieser Last nicht mehr leben können und »wollte sich die Schuld von der Seele reden«, so Winkler.
Die vermutliche Tatwaffe, ein 23 Zentimeter langes Messer, wurde nach einem Hinweis des 17-Jährigen versteckt in einem Sofa gefunden. Betreuungseinrichtungen für Obdachlose hatten auf die drei Bluttaten mit mehr Schlafplatzangeboten reagiert.
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