Riesen-Umzugsaktion für Tausende Vögel in Singapur: Im Januar hat der berühmte Jurong Bird Park in dem südostasiatischen Stadtstaat nach 52 Jahren seine Pforten geschlossen. Seither werden die gefiederten Bewohner schrittweise sicher und gut verpackt in ihr künftiges Zuhause gebracht - das brandneue »Bird Paradise« in der Mandai Wildlife Reserve, eine gute Autostunde entfernt. Vor wenigen Tagen fand eine große Umzugsaktion statt: Unter anderem wurden Papageien, Nashornvögel und Pelikane umgesiedelt.
»Wenn Bird Paradise im Mai öffnet, werden dort 3500 Vögel 400 verschiedener Spezies zuhause sein«, teilte die Mandai Wildlife Group mit. Der neue Standort verbessere nicht nur die Lebensbedingungen, sondern auch die Zuchtprogramme für die Vögel. Die Volieren seien größer und mehr der natürlichen Umgebung angepasst.
Vom Aussterben bedroht
Vogelexperten hätten rund ein Jahr lang Strategien entwickelt, um die verschiedenen Arten mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen sicher und stressfrei zu transportieren, hieß es. Mittlerweile hätten drei Viertel der Einwohner des Jurong Bird Park ihre neuen Volieren sicher erreicht. »Die Vögel leben sich gut in ihrer neuen Umgebung ein, die meisten untersuchen gerade neugierig ihr künftiges Habitat«, hieß es in einer Mitteilung.
»Südostasien ist ein Hotspot der Artenvielfalt, aber viele Spezies sind vom Aussterben bedroht, etwa durch den Verlust von Lebensräumen und den illegalen Handel mit Wildtieren«, sagte ein Sprecher der Mandai Wildlife Group der Deutschen Presse-Agentur. 58 Vogelarten aus der Region würden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) bereits als vom Aussterben bedroht geführt. »Dazu gehören Arten wie der in Singapur beheimatete Gelbscheitelbülbül sowie die Negros-Dolchstichtaube, der Philippinenadler und der Bali-Mynah, die alle im Bird Paradise zu finden sind.« Der neue Vogel-Park soll am 8. Mai seine Pforten öffnen.
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