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Erneute Demonstrationen gegen Corona-Regeln in Frankreich

Paris: Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift »Pfizer Kaiser« bei einem Protest. Foto: Jan Schmidt-Whitley/Le Pictorium Agency via ZUMA/dpa
Paris: Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift »Pfizer Kaiser« bei einem Protest.
Foto: Jan Schmidt-Whitley/Le Pictorium Agency via ZUMA/dpa
PARIS. Der Unmut über verschärfte Corona-Regeln hat in Frankreich am fünften Wochenende in Folge wieder viele Menschen auf die Straßen getrieben. Am Samstag demonstrierten knapp 215.000 Menschen im ganzen Land, wie das französische Innenministerium mitteilte. Das sind etwas weniger als in der Vorwoche, als noch etwa 237.000 Teilnehmer gezählt wurden. Die Wut der Demonstranten richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und die jüngst auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweiteten Nachweispflichten. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. Das Innenministerium meldete elf Festnahmen.

Menschen in Frankreich müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche, Fernzugreisen und mancherorts bald auch fürs Shoppen in großen Einkaufszentren einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Dieser liefert den Beleg entweder über eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an.

Auf Fernsehbildern des Senders BFMTV aus Paris waren über der Menschenmenge viele Nationalflaggen zu sehen, daneben auch die Regenbogenflagge. In Aix-en-Provence riefen die Demonstranten »Liberté!« (»Freiheit!«) und in Lyon hielt ein Mann ein Schild in die Kamera mit der Aufschrift: »Retten wir unsere Kinder vor Pfizer!«

Die Demonstrationen zögen Menschen mit den unterschiedlichsten Einstellungen an, sagte der Politikwissenschaftler Jean-Yves Camus der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien auch Anhänger der extremen Rechten und Mitglieder der »Gelbwesten«-Bewegung, die sich einst wegen drohender Spritpreiserhöhungen formiert hatte. Verschwörungstheoretiker, die die Pandemie leugnen, bilden demnach eine Minderheit. (dpa)