Jakarta (dpa) - Schwere Überschwemmungen und Erdrutsche haben in Indonesien bereits 43 Menschen das Leben gekostet. Wie der Katastrophenschutz weiter mitteilte, mussten wegen des Hochwassers zudem mehr als 31.000 Einwohner ihre Häuser verlassen.
Die Regenfälle, die am Neujahrstag begonnen hatten, waren nach Angaben der Behörden die heftigsten seit 1866. Insgesamt rund 400.000 Menschen waren von den Fluten betroffen, wie Katastrophenschutzsprecher Agus Wibowo sagte.
Nach 18 Stunden Dauerregen waren Flüsse über die Ufer getreten und hatten Wohngebiete überflutet, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen. Betroffen waren vor allem die Hauptstadt Jakarta und ihre Umgebung mit rund 30 Millionen Einwohnern. Dort ging das Wasser mittlerweile aber deutlich zurück.
Die Wetterbehörde warnte allerdings vor weiteren heftigen Niederschlägen - mindestens bis zum 10. Januar. Um neue Überschwemmungen in dicht besiedelten Gebieten zu verhindern, soll andernorts künstlich Regen erzeugt werden, wie die zuständige Behörde für Wetterbeeinflussung mitteilte. Dabei werden in der Luft Chemikalien in Wolken gespritzt. Ziel sei, dass der Regen über dem Meer niedergehe.
Die in Indonesien häufigen Überschwemmungen waren eines der Argumente für die Entscheidung, die Hauptstadt des größten Inselstaates der Welt (rund 265 Millionen Einwohner) auf die Insel Borneo zu verlegen. Präsident Joko Widodo hatte angekündigt, dass Regierung und Parlament vom Jahr 2024 an in die Nähe der Stadt Balikpapan im Osten von Borneo umziehen sollen.
Jakarta droht nach Berechnungen von Experten zu versinken: Rund 20 Prozent seiner Fläche befinden sich demnach inzwischen unter dem Meeresspiegel. Nach einer Studie des Bandung Institute of Technology könnte 2050 ein Drittel der Stadt im Wasser stehen. Außerdem ist die Hauptstadt des bevölkerungsreichsten muslimischen Landes der Welt immer wieder von schweren Erdbeben betroffen.