Und die wollen alle beantwortet werden - teils mit einem persönlichen Schreiben, teils mit einem standardisierten Brief des Christkindes. Darin bedanke es sich beispielsweise dafür, dass viele Kinder das Maskentragen ohne Murren ertrügen. Im vergangenen Jahr trudelten mehr als 70 000 Briefe ein.
»Smartphone, Tablet und alles, was es neues an Spielsachen gibt, die ich oft gar nicht kenne«, berichtet Schotte über die Wünsche der jungen Schreiber. Dazu kämen Klassiker wie Bälle oder Puppen. Doch den Kindern geht es nicht nur um Materielles. Krankheit, Tod, Mobbing, schulische Leistungen, Streit mit den Eltern - auch solche Themen sprächen die Mädchen und Buben an. Immer wieder antwortet Schotte auf diese Briefe persönlich. »Ich spreche ein bisschen Mut zu und tröste.«
Bis kurz vor Heiligabend sollen die Einsendungen aus aller Welt beantwortet werden. Das Weihnachtspostamt in dem kleinen Dorf im Landkreis Main-Spessart gibt es seit 1986, damals kamen jedes Jahr etwa 3500 Briefe an. Die 80-jährige Schotte hilft seit 1993 mit, heuer zusammen mit mehr als 35 Ehrenamtlichen.
Manchmal kämen auch Briefe von Erwachsenen in Himmelstadt an, erzählt Schotte. Geldnot sei darin ein großes Thema. »Man muss sich nicht dafür schämen, wenn man unverschuldet in Not geraten ist.« Auch auf diese Schreiben wolle sie antworten.
Wie im vergangenen Jahr bleibt die Weihnachtspostfiliale auch heuer coronabedingt für Besucher und Besucherinnen geschlossen. Wer will, kann seinen Wunschzettel dennoch persönlich vorbeibringen und durch ein Fenster reichen. Am ersten Adventswochenende soll es losgehen.
Wer Antwort vom Christkind haben möchte, sollte seinen Brief »An das Christkind, Kirchplatz 3, 97267 Himmelstadt« adressieren. Bundesweit gibt es nach Post-Angaben sechs Weihnachtspostfilialen, an die auch Wunschzettel an den Weihnachtsmann oder Nikolaus geschickt werden können. (dpa)