FRANKFURT. Nach einem Gottesdienst in einer Kirchengemeinde der Baptisten in Frankfurt haben sich mehrere Mitglieder mit dem Coronavirus infiziert.
»Wir haben alle Versammlungen abgebrochen. Gottesdienste gibt es jetzt nur noch online«, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten, Wladimir Pritzkau (64), am Samstag. »Bei uns ist es eine schwierige Lage.« Der Gottesdienst sei am 10. Mai gewesen. Zuvor hatte die »Frankfurter Rundschau« berichtet.
Die genaue Zahl der Betroffenen konnte Pritzkau nicht nennen. Die meisten seien Zuhause, sechs befänden sich in Krankenhäusern. Der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt, René Gottschalk, wollte den Fall weder bestätigen noch dementieren: »Ich bin Arzt und unterliege der Schweigepflicht.«
Wie viele Besucher zu dem Gottesdienst gekommen waren, könne er »nicht genau sagen«, meinte Pritzkau. »Bei uns sind aber alle Regeln eingehalten worden.« Es habe Desinfektionsmittel gegeben, der vorgeschriebene Abstand sei beachtet worden.
Religiöse Versammlungen sind seit dem 1. Mai unter Auflagen wieder erlaubt. So muss in Kirchen und anderen Gotteshäusern der Mindestabstand von 1,50 Meter zwischen den Menschen eingehalten werden, nötig sind zudem weitere Hygienemaßnahmen wie das Aufstellen von Desinfektionsspendern.
Über die Zahl der Gemeindemitglieder wollte Pritzkau keine Angaben machen. Die meisten kämen aus dem Raum Frankfurt. In der Gemeinde der Evangeliums-Christen-Baptisten finden die Gottesdienste laut Homepage in deutscher und russischer Sprache statt. Ihr Sitz ist im Stadtteil Rödelheim im Westen von Frankfurt. (dpa)