Ungewöhnlicher Fall für die Polizei von Pleasant Hill, einer Kleinstadt im amerikanischen Mittelwesten: Eine 78 Jahre alte Frau soll dort laut Medienberichten eine Bank überfallen haben. Sie wurde kurz nach der Tat gefasst, wie die Zeitung »The Kansas City Star« am Wochenende berichtete. Wie sich dann herausstellte, war die Tatverdächtige laut Gerichtsakten schon mindestens zweimal wegen Banküberfällen verurteilt worden.
Wie die Zeitung schreibt, hatte die Frau am Mittwoch voriger Woche die Bank in dem 9000-Einwohner-Ort südöstlich von Kansas City im US-Bundesstaat Missouri betreten. Sie habe Plastikhandschuhe, eine N95-Atemschutzmaske und eine schwarze Sonnenbrille getragen. Sie habe dem Kassierer einen Zettel vorgelegt, auf dem zu lesen war: »Dies ist ein Überfall, ich brauche 13.000 kleine Scheine, Danke und sorry, ich wollte Sie nicht erschrecken.«
Flucht im SUV
Die Frau fuhr laut Bericht mit einem SUV davon, an dem ein Behindertenausweis zu sehen war. Als die Polizei sie kurz darauf auf einem Parkplatz stellte, habe sie stark nach Alkohol gerochen. Auf dem Boden des Autos lag jede Menge kleiner Scheine verstreut.
Laut Zeitung war die Frau schon wegen eines Bankraubs in Kalifornien 1977 verurteilt worden. Am 23. Januar 2020 habe dann ihr Sohn die Polizei angerufen und gesagt, dass seine Mutter völlig durchgedreht sei und eine Bank ausrauben wolle. In Lee's Summit, ebenfalls Missouri, erzwang sie laut Bericht die Herausgabe von 3000 Dollar und wurde kurz darauf geschnappt. Sie erhielt dafür eine Bewährungsstrafe, die Bewährungsfrist lief im November 2021 ab.
Nach der Festnahme in Pleasant Hill sagte Polizeichef Tommy Wright, er habe in seinen 30 Jahren im Job noch nie eine Bankraubverdächtige in dem Alter festgenommen. »Als die Beamten sich (dem Auto) näherten, waren sie erst etwas verwirrt ... eine kleine alte Dame stieg aus. Wir waren erst nicht sicher, dass wir die richtige Person hatten«, sagte Wright dem »Kansas City Star«.
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