Früher haben wir… Wie oft musste ich als Kind, als Teenager und junger Erwachsener Sätze hören, die so ähnlich angefangen haben. Von Eltern, deren Freunden, Lehrern, Experten im Fernsehen und von Arbeitskollegen. Früher haben wir nicht ferngesehen, da haben wir auf der Straße gespielt. Früher haben wir nicht Fifa gezockt, da haben wir auf dem Bolzplatz gekickt. Früher haben wir nicht gechattet, da haben wir uns noch persönlich unterhalten. Früher haben wir nach dem Training noch drei Bier zusammen getrunken und sind nicht nach Hause gegangen, um Zeit in Sozialen Netzwerken zu verbringen. Früher haben wir keine Filme gestreamt, da sind wir ins Kino gegangen. Jaja, früher habt ihr alles besser gemacht.
Aber vieles davon ist aufgrund der aktuellen Corona-Lage jetzt nicht mehr möglich. Sportplätze, Kinos und Kneipen sind dicht. Flanieren in der Fußgängerzone ist verboten, soziale Kontakte sind auf das Minimum reduziert. Viele befinden sich in häuslicher Quarantäne. Weil sie infiziert sind, mit Covid-19-Erkrankten Kontakt hatten, oder weil sie aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind.
Ich hoffe, dass alle Nostalgiker in einer Zeit, in der das gesellschaftliche Leben so gut wie runtergefahren wurde, alleine zuhause mit einem Buch in der Hand glücklich sind. Ich für meinen Teil bin noch nie so dankbar gewesen für die Möglichkeiten, die sich mir durch das Internet und sämtliche Erfindungen, die damit zu tun haben, bieten.
Beispielsweise für Soziale Netzwerke, die es Oberbürgermeistern wie Thomas Keck und Boris Palmer erlauben, direkt mit den Bürgern zu kommunizieren. Für Video- und Onlinespiele, die mehrere Personen gleichzeitig spielen können ohne in einem Raum zu sitzen, oder für Streaming-Dienste und Onlinevideotheken, dank derer ich das Haus nicht verlassen muss, wenn ich mir einen Film oder eine Serie ansehen will. Am meisten bin ich jedoch dankbar für Videotelefonie und Chatprogramme, die es mir erlauben, mit Familie und Freunden Gemeinschaft zu haben – ohne dass wir uns dabei gegenseitig mit dem Coronavirus anstecken. Danke, digitaler Fortschritt. (GEA)