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O2 will mehr Mobilfunk-Masten in Naturschutzgebieten bauen

Deutschlands Handynetze sind besser geworden, mancherorts hapert es aber noch. Geht es nach einer Bundesbehörde, soll im Jahr 2030 damit Schluss sein.

O2-Deutschlandzentrale
Das Logo des Telekommunikationsanbieters O2 Telefónica ist auf einem Schild vor der Deutschlandzentrale am Uptown-Hochhaus zu sehen. Das Unternehmen will künftig mehr Antennen in Naturschutzgebieten aufstellen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA
Das Logo des Telekommunikationsanbieters O2 Telefónica ist auf einem Schild vor der Deutschlandzentrale am Uptown-Hochhaus zu sehen. Das Unternehmen will künftig mehr Antennen in Naturschutzgebieten aufstellen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA

Damit sein Handynetz in Deutschland zukünftig flächendeckend verfügbar ist, will der Mobilfunk-Anbieter O2 Telefónica mehr Antennen in Naturschutzgebieten aufstellen. Bislang sei das kaum möglich, weil die Behörden kein grünes Licht gäben, sagte der O2-Chef Markus Haas in München. 

Ein unlängst von der Bundesregierung beschlossener Gesetzesentwurf zur Beschleunigung des Netzausbaus könne dies aber ändern. »Wir brauchen diese Flächen«, sagt Haas und weist darauf hin, dass vier Prozent der Fläche Deutschlands Naturschutzgebiete seien. 

Vorschrift zur Flächenabdeckung im Jahr 2030

Anfang 2030 müssen die etablierten Handynetz-Betreiber Deutsche Telekom, Vodafone und O2 Telefónica jeweils 99,5 Prozent der Fläche Deutschlands mit einer Downloadrate von 50 Megabit pro Sekunde erreichen, so sieht es eine geplante Vorschrift der Bundesnetzagentur vor. 

Das hierzu separat vorgelegte Bundesgesetz zur Beschleunigung des Telekommunikationsnetz-Ausbaus soll dabei helfen, dass dieses Ziel auch machbar ist. Es besagt beispielsweise, dass der Handynetz-Ausbau im »überragenden öffentlichen Interesse« liegt - damit würde er rechtlich dem Bau von Windrädern gleichgestellt. Außerdem sollen Telekommunikationsfirmen künftig schon zwei Monate nach Antragstellung loslegen dürfen mit den Ausbauarbeiten, selbst wenn die Genehmigung nicht da ist - bislang gibt es so einen Zeitdruck für die zuständigen Behörden nicht.

Manager sieht Gesetz positiv

Die Umsetzung dieses Gesetzes sei wichtig, betonte O2-Manager Haas. »Wir haben heute keinerlei Anspruch, dass eine Baugenehmigung zügig erteilt wird.« Derzeit warte man mitunter sehr lange. »Unter acht, neun Monaten kommt gar keine Genehmigung, und Langläufer gehen über zwei Jahre.« 

In den vergangenen Jahren habe man viele Anträge für Antennenmasten in Naturschutzgebieten gar nicht erst gestellt. »Das war mühsam: Die Behörden haben uns immer schon im Vorfeld gesagt: «Wenn ihr einen Antrag stellt, dann sind die Erfolgsaussichten sehr gering.»« Telekommunikationsmanager Haas hofft darauf, dass das Gesetz nun auch schnell final beschlossen wird. Im kommenden Jahr könnte dies Rückenwind für den Handynetz-Ausbau sein, sagt er.

O2 wirtschaftet profitabler

O2 Telefónica legte Geschäftszahlen vor, denen zufolge die Firma beim Umsatz zuletzt zwar stagnierte, dank Effizienzmaßnahmen aber profitabler wirtschaftete. Die Erlöse lagen in der ersten Jahreshälfte den Angaben zufolge bei rund 4,2 Milliarden Euro, das war ein kleines Minus von 0,1 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. »Wir haben einen guten Start in das Geschäftsjahr 2024 hingelegt«, sagte Firmenchef Haas.

 

© dpa-infocom, dpa:240731-930-189700/1