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Geheimdienst: Hacker wollten an Pfizers Impfstoff-Daten

Bereits im Dezember gab es einen Bericht über eine Hacker-Attacke auf ein ungenanntes Pharmaunternehmens. Das Ziel offenbar: die Forschungsergebnisse in Sachen Coronavirus. Nun gibt es weitere Details.

Pharmaunternehmen Pfizer
Das Pfizer-Logo am Hauptsitz des Pharmaunternehmens im belgischen Elsene in der Nähe von Brüssel. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa
Das Pfizer-Logo am Hauptsitz des Pharmaunternehmens im belgischen Elsene in der Nähe von Brüssel. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa

SEOUL. Nordkoreanische Hacker haben nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes versucht, illegal an Informationen über den Coronavirus-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Pfizer zu gelangen.

Bei dem Angriff auf die Computersysteme Pfizers hätten es die Hacker auch auf Daten zur Behandlung einer Corona-Infektion abgesehen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Yonhap berief sich auf Abgeordnete, die vom staatlichen Aufklärungsdienst (NIS) unterrichtet worden waren. Pfizer hat einen Corona-Impfstoff zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelt.

Zuletzt hatte im Dezember der russische Sicherheitssoftware-Herstellers Kaspersky berichtet, nordkoreanischer Hacker hätten sich unter anderem Zugang zum Computersystem eines Pharmaunternehmens verschaffen wollen, das im Zusammenhang mit der Corona-Forschung stehe. Dabei wurde jedoch kein Firmenname genannt. Auch ein nicht näher genanntes Gesundheitsministerium sei betroffen gewesen.

Die nordkoreanische Hacker-Gruppe Lazarus wird mit früheren Angriffen auf Geldautomaten und Banken in Verbindung gebracht. Sie wird auch hinter der verheerenden Cyberattacke auf Sony Pictures vermutet, die das Hollywood-Studio 2014 für Wochen lahmlegte.

Laut einem internen UN-Bericht finanziert Nordkorea sein Atomwaffenprogramm unter anderem auch mit Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt werden. Diese hätten zuletzt »virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten« sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen. Das abgeschottete Land ist wegen seines Atomprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. (dpa)