Größe ist relativ, Höhe auch. So sagt man zu einem Steppke schon mal: »Du bist aber groß geworden«, kaum dass er über die Tischkante gucken kann. So ähnlich ist es mit dem Höchsten: Er knackt nicht einmal die Tausender Marke, sondern misst lediglich 837,8 Meter, okay, also 838. Aber er stellt immerhin die höchste Erhebung Oberschwabens und des Linzgaus dar, ist also der Höchste im weiten Umkreis.
Das spürt man an heißen Tagen äußerst wohltuend, denn hier oben weht stets ein leichtes Lüftchen. »Wir reservieren die Tische ausschließlich innen«, sagt denn auch die freundliche Rezeptionistin des Berggasthofs am Telefon. »Wenn es warm genug ist, finden wir auch draußen ein schönes Plätzchen.«
Infos zu auf dem Höchsten in Oberschwaben
AnreiseVon Reutlingen sind es nach Illmensee 94 Kilometer, für die man mit dem Pkw etwa 1:40 Stunden benötigt. Zum Höchsten fährt man weitere vier Kilometer.
Einkehr- und Übernachtungstipps
Auf Kräuterküche spezialisiert ist der Berggasthof Höchsten, Höchsten 1, 88636 Illmensee.
Telefon 07555 92100, www.hoechsten.de, Tisch rechtzeitig reservieren!
Sehr gute Bio-Küche findet man im Biohotel Mohren, 88693 Deggenhausertal-Limpach.
Telefon 07555 9300, www.mohren.bio
Buchtipp
Mehr als 500 Ausflugsziele aus den Regionen Allgäu, Bodensee und Oberschwaben gibt es in der aktualisierten Ausgabe des Regio-Bestsellers »KinderSommer«
(Szene KulturVerlag Wangen, 320 Seiten, 13,90 Euro). www.kindersommer-online.de
Draußen lockt der Biergarten unter einer einzigen ausladenden Kastanie. »Von 1898« sei sie, berichtet Hans-Peter Kleeberg, Wirt und Inhaber des Berggasthofs auf dem Höchsten, und er weiß auch, dass sie dreißig Meter Umfang hat. Eine hübsche Fläche für schattige Tischrunden also. Vor allem Biker in ihrer massiven Kluft schätzen den Biergarten – aber auch Eltern und Großeltern, die nebenbei die Kinder beaufsichtigen können: Ein Spielplatz mit Holzhaus und Rutschen wartet auf die Kleinen.
Neben der Kastanie sind die Kräuter eine Leidenschaft von Kleeberg und seinem Küchenteam. Vor zehn Jahren legten sie einen ausgedehnten Kräutergarten hinter dem Hotel an, noch etliche Meter höher zieht er sich auf dem grasbewachsenen Hochplateau Richtung Aussichtsturm und Sendemast. Ganz hinten im Garten, manchmal führt der Chef persönlich durch seine Kräuterbeete, zeigt Kleeberg einen abgetrennten Bereich: Hier können sich Hotelgäste sommers massieren lassen – unter freiem Himmel.
Spaß für Kinder
Erfrischung im SeeDas Seefreibad Illmensee ist ein herrlicher Naturbadesee mit einer großen Spiel- und Liegewiese. Auch einen großen Spielplatz gibt es, eine Nichtschwimmerzone, einen Aquapark, Sprungbrett und Wasserrutsche, ein Beachvolleyballfeld und einen Kiosk. Das alles verspricht Spaß und jede Menge Action für Familien mit kleinen und größeren Kindern. Wer mag, kann beim Minigolfen sein Geschick testen oder eine Runde mit dem Tretboot drehen.
Bei gutem Wetter hat das Seefreibad von 10 bis 20 Uhr geöffnet, Erwachsene zahlen 2,50 Euro Eintritt, Kinder 1,50 Euro. Kinder bis 99 cm haben freien Eintritt. Ein Besucherblatt (zum Corona-Schutz) lässt sich vorab im Internet herunterladen, es wird gebeten, das ausgefüllt mitzubringen. Infos unter Telefon 0800 0786786, www.seefreibad-illmensee.de
Schau-Bauernhof mit Exoten
Ein Besuch auf dem Haustierhof Reutemühle in Überlingen-Bambergen ist für die ganze Familie ein Erlebnis. Hier gibt es Haustiere und Exoten: die kleinsten Schafe der Welt, Erdmännchen, Nasenbären und andere Kletterkünstler. Wer nicht nur schauen mag, kann auf Spielgeräten seine eigenen Kletterkünste erproben.
Derzeit gilt eine Einbahnstraßen-Regelung. Außerdem müssen Familien zusammenbleiben und 1,50 Meter Abstand zu anderen Besuchern halten. Bis Oktober ist der Haustierhof täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet, letzter Einlass 18 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene kostet 9 Euro, für Kinder ab 3 Jahren 4,50 Euro. www.haustierhof-reutemuehle.de
Der Aussichtsturm wird gerne besucht, am Geländer lädt ein Gipfelpanorama zum Vergleichen ein: Klar erkennt man den Säntis mit seinen 2 504 Metern – ein Aussichtsberg in der Schweiz, drei Mal so hoch wie der Höchste und noch schneebedeckt. Doch der Höchste markiert nicht nur die europäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein, er stellt zudem eine Sprachgrenze dar: Er trennt Schwäbisch im Norden vom Bodensee-Alemannisch im Süden. Wer mag, kann einem Dialektweg folgen, der ebenfalls auf dem Erfindungsreichtum des rührigen Wirts gewachsen ist.
Viele der Gäste auf dem Höchsten wandern gerne, ein anspruchsvoller Premiumwanderweg passiert den Berg. Ein erfrischendes Ziel ist aber auch der nördlich gelegene Illmensee.
Wir sind bereits am Morgen zum Rundweg aufgebrochen, wenige Spaziergänger teilen den Weg. Hier und da warten Angler geruhsam auf einen Biss und lassen die ersten Kronkorken ploppen. Ein Vater lässt ein Modellschiff fahren, im Schilf hat er eine eigene Bucht mit seinem Sohn dafür gefunden.
Gelbe Iris bietet Nahrung für Bienen, der Schlangen-Knöterich leuchtet rosa und Libellen stehen über dem Schilf. Schilder erklären die Entstehung des Sees in der Eiszeit, die Bemühungen zur Renaturierung der Zuflüsse und die Wiederbesiedlung mit seltenen Arten. Jetzt scheint wieder ein kleines Paradies entstanden. (GEA)
Der GEA Sommer
TransAlblust 1 Albstadt-Ebingen–Fridingen: 29. 7.
Auf dem Höchsten in Oberschwaben: 1. 8.
TransAlblust 2 Fridingen–Sigmaringen: 5. 8.
Baiersbronn im Nordschwarzwald: 8. 8.
TransAlblust 3 Sigmaringen–Trochtelfingen: 12. 8.
Esslingen und der Neckar: 15. 8.
TransAlblust 4 Trochtelfingen–Ebingen: 19. 8.
Rötenbachschlucht im Südschwarzwald: 22. 8.
TransAlblust 5 Ehingen–Westerstetten: 26. 8.
Das Krebsbachtal im Hegau: 29. 8.
TransAlblust 6 Westerstetten–Heidenheim: 2. 9.
Auftanken in Bad Waldsee: 5. 9.
TransAlblust 7 Heidenheim–Nördlingen: 9. 9.
Traufgänge und Hütten um Albstadt: 12. 9.