Der deutsche Regisseur Wim Wenders (79) ist beim Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk geehrt worden. Als er der neuen Präsidentin der Europäischen Filmakademie, Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche, in Luzern für die Auszeichnung dankte, spielte er auf die US-Wahlen an, bei denen Donald Trump gegen Kamala Harris angetreten war und gewonnen hatte.
»Danke, Frau Präsidentin. So viele von uns hätten in letzter Zeit gerne eine andere Dame Frau Präsidentin genannt. Ist aber nicht passiert«, sagte der Regisseur auf der Bühne.
Wenders: Beim Filmemachen geht es nicht darum, ein Genie zu sein
»Die Welt wäre ein besserer Ort. Aber während dieser andere Typ vorgibt, Amerika wieder großartig zu machen, hat diese Präsidentin die Chance, das europäische Kino wieder zum Strahlen zu bringen«, sagte Wenders. Trumps Wahlkampf-Motto lautete »Make America Great Again« (auf Deutsch: Macht Amerika wieder großartig).
Lange habe es gedauert, bis er begriffen habe, dass es beim Filmemachen nicht darum gehe, ein Genie oder großartig zu sein. Es gehe darum, zu wissen, dass der Film größer ist als man selbst.
Der in Düsseldorf geborene Wenders zählt zu den bedeutendsten deutschen Regisseuren. Im Laufe seiner Karriere wurde er vielfach ausgezeichnet. Mit Spielfilmen wie »Paris, Texas« und »Der Himmel über Berlin« feierte er international Erfolge. Wenders gehört zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Filmakademie und war von 1996 bis 2020 deren Präsident.
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