TÜBINGEN. Die Tübinger SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende Dorothea Kliche-Behnke hat Boris Palmer wegen seiner Aussagen zur Impfpflicht kritisiert. Es sei wichtig, Entscheidungen nicht überstürzt, sondern nach reiflicher Abwägung zu treffen.
»Es ist die Stunde kühler Köpfe, nicht der Schnellschüsse. Ihr Handeln folgt dieser Maxime nicht. Stattdessen folgt es dem offensichtlichen Drang, sich zu profilieren, immer wieder mit neuen Vorschlägen Schlagzeilen zu machen und Aufmerksamkeit zu erzeugen«, wirft sie dem »lieben Boris« vor. Dessen Vorschlag, Tübingen zu einer Modellstadt für die Impfpflicht zu machen, sei eine Schnapsidee.
»Von den Plänen, Tübingen einmal mehr zu einem bundesweit einzigartigen Experiment zu machen, habe ich als Stadträtin aus den sozialen Medien erfahren. Eine Rückkopplung mit der Volksvertretung unserer Stadt, dem Gemeinderat, fand nicht statt.«
Sie selbst spreche sich für eine allgemeine Impfpflicht aus. »Aber«, schreibt Kliche-Behnke weiter, »ich bin auch froh, dass der Bundestag diesen schwerwiegenden Eingriff erst ausführlich debattiert und nicht in blindem Aktionismus entscheidet. Denn es ist die Stunde der kühlen Köpfe, nicht der Schnellschüsse.« (pm)