Der leicht alkoholisierte Mann war in der Nähe des Jugendzentrums Zelle in die Echaz gesprungen. »Ich sah die Wellen und wollte Spaß haben«, erzählt er, »dass das alles so steil werden würde, hätte ich nicht gedacht.« Schon nach mehreren Metern verliert er die Balance und stürzt in den Fluss, der nach dem Hochwasser einen höheren Pegelstand hat; die Luftmatratze treibt ohne ihn weiter. Besorgte Bürger melden bei der Polizei, dass sie eine Person auf Höhe der Färberei im Wasser gesehen hätten. Die Feuerwehr rückt mit ihrem Wasserrettungszug an, 16 Mann umfasst der, Taucher inklusive. »Wir haben auch noch beim E-Center in der Emil-Adolff-Straße und in Betzingen Brücken besetzt, um das alles abzusichern«, bestätigt Adrian Röhrle, stellvertretender Leiter der Reutlinger Feuerwehr.
Als James dann vor dem Echazuferpfad aus dem Wasser steigt, ist er ziemlich erstaunt, dass ihn Sanitäter, Polizisten und Feuerwehrleute empfangen. »Ich war regelrecht geschockt«, kommentiert der 28-Jährige den Einsatz, er bereut, was geschehen ist: »Ich wollte das alles nicht.«
Für Röhrle sind solche eher skurrilen Einsätze nichts Neues. »Das kommt hin und wieder vor«, sagt er. Erst vor zwei Tagen sind sie gerufen worden, um einen Kajakfahrer in Tübingen zu suchen. »Den haben wir allerdings nicht gefunden«, sagt Röhrle. Ob James nun juristisch belangt werden kann, glaubt er nicht. »Mir ist kein Badeverbot in der Echaz bekannt.« Aber möglicherweise muss er den Einsatz bezahlen. »Sie melden sich, wenn Sie Probleme haben«, schreit ihm eine Notärztin noch hinterher. Dann ist James verschwunden. An Land und ohne Luftmatratze. (GEA)