ENGSTINGEN/ZWIEFALTEN/HOHENSTEIN. Das große Fasnetswochenende startete am Samstag in Engstingen: Dort hatte die Zunft »Hurra de Ausre« zum 35. Umzug mit 3.000 Hästrägern eingeladen. Trotz eisigem Wind, aber immerhin mit sonnigen Aussichten, säumten Tausende Zuschauer die Straße beim mehr als dreistündigen närrischen Defilee. Die »Albra-Gugga« eröffneten das kunterbunte Treiben gemeinsam mit den Großengstinger Tanzgarden. Wilde Hexen, »Goischter« aller Couleur und allerlei tierische Maskenträger folgten, Elfer- und Narrenräte schäkerten mit den Zuschauern, Musikkapelle an Musikkapelle sorgte für den guten Ton. Die Stimmung der Hästräger war prächtig und übertrug sich auf die Zuschauer, die gerne mitsangen oder am Straßenrand schunkelten.
»Rälle hui!« heißt der Zwiefalter Schlachtruf. Im Mittelpunkt standen am Sonntag aber nicht die berühmten Kater, sondern eine andere Fasnets-Figur: Die »Krättenweiber« feiern ihren 50. Geburtstag, ihnen zu Ehren zogen rund 30 Gruppen durch die Münster-Gemeinde. Frack, Zylinder und Stumpen sind ihre Markenzeichen – vor allem aber natürlich, der »Krätten«, der Korb samt davorgesetzter Frauenpuppe, die sie stolz am Bauch vor sich hertragen.
Rund 5.000 Besucher säumten im Hohensteiner Ortsteil Eglingen die Straßen, um mittendrin im turbulenten Umzugsgeschehen zu sein. Beste Stimmung herrschte dank der rund 2.500 Umzugsteilnehmer, besonders aber wegen der sehenswerten Mottowagen und Laufgruppen, mit denen sich die Eglinger Narren seit Jahrzehnten einen Namen machen. Ein Fluxkompensator fuhr reaktiv in die Zukunft, »Germany first« wurde gefordert und der Kollaps im Gesundheitssystem kritisiert. Es gab ein Umwandlungsbüro samt Genderrad, eine Unterwasserwelt sowie eine Arche Trump samt Space X, um Donald Trump und Elon Musk zum Mars zu befördern. (lpt/ma/in)