PFULLINGEN. Paukenschlag beim VfL Pfullingen. Yasin Yilmaz ist nicht länger Trainer des Fußball-Verbandsligisten. Der 32-Jährige tritt bei den Echazstädtern mit sofortiger Wirkung zurück. Das gab der Verein am Dienstagabend bekannt. Der Vertrag zwischen Yilmaz, der erst im Sommer das Kommando an der Seitenlinie in Pfullingen übernommen hatte, und dem VfL endet einvernehmlich am 31. Dezember dieses Jahres.
Auf den ersten Blick kommt der Rücktritt vor allem zu diesem Zeitpunkt überraschend. Schließlich feierte der VfL erst am Samstag beim 5:1 gegen den TV Echterdingen zum Jahresabschlusss seinen zweiten Saisonsieg und bestätigte damit den jüngsten Aufwärtstrend, nachdem man bereits eine Woche zuvor im Derby beim 1:1-Remis gegen den sich in den vergangenen Wochen in Topform befindenden Aufsteiger Young Boys Reutlingen die klar bessere Mannschaft war.
»Ich hätte mir von Vereinsseite allerdings auch eine bessere Kommunikation gewünscht, wie die Zukunft aussehen soll«
Auf den zweiten Blick verwundert es dagegen nicht, warum Yilmaz ausgerechnet jetzt den Weg für einen Nachfolger freimacht. Einerseits, weil nun eine rund dreimonatige Winterpause bevorsteht. Andererseits, da die Zusammenarbeit nicht wirklich in Erfolgen auf dem Rasen mündete. Die Pfullinger liegen mit lediglich zehn Pünktchen aus 16 Spielen weiter auf dem letzten Tabellenplatz. Die Chancen auf den Ligaverbleib sind zwar rechnerisch noch da, doch die Verantwortlichen wissen sehr wohl, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass der VfL kommende Saison zum ersten Mal seit 2016 wieder in der Landesliga auf Punktejagd gehen könnte.
Eben jene sportlich extrem magere Ausbeute führte der B-Lizenz-Inhaber als Hauptgrund für seinen Rücktritt an. »Natürlich war es schließlich die sportliche Konstellation, die den Ausschlag gab«, betont Yilmaz und ergänzt: »Nach wie vor schätze ich den Verein und seine Arbeit in der Vergangenheit sehr. Wir gehen im Guten auseinander.« Dennoch lässt der langjährige Pfullinger Spieler mit einer Aussage aufhorchen: »Ich hätte mir von Vereinsseite allerdings auch eine bessere Kommunikation gewünscht, wie die Zukunft aussehen soll.«
»Wir hatten mit der Verpflichtung ein längerfristiges Projekt geplant«
Pfullingens Sportvorstand Paul Stingel wird wie folgt zitiert: »Wir schätzen Yasin sowohl fachlich als auch menschlich sehr und hatten mit der Verpflichtung ein längerfristiges Projekt geplant.« Dieses Projekt ist bereits nach wenigen Monaten wieder Geschichte. Die Trainer-Suche beim VfL startet damit wieder von vorne, nachdem Michael Konietzny im April diesen Jahres sein Trainer-Amt ebenfalls vorzeitig niederlegte. »Wir gehen zeitnah die Suche nach einem neuen Cheftrainer an, um bestmöglich vorbereitet in die Rückrunde zu starten«, versichert Stingel. Noch seien aber keinerlei Gespräche mit potenziellen Nachfolge-Kandidaten geführt worden, berichtet der 28-Jährige auf GEA-Nachfrage. (GEA)