STUTTGART. Der VfB Stuttgart ist nach drei sieglosen Partien in der Fußball-Bundesliga wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Vizemeister gewann am Samstagmittag mit 2:1 (1:0) gegen Aufsteiger Holstein Kiel, feierte damit den dritten Dreier in dieser Spielzeit und springt vorübergehend auf Platz acht.
Vier Tage nach seinem Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit beim 1:0-Erfolg in der Champions League gegen den italienischen Topclub Juventus Turin war VfB-Angreifer El Bilal Toure erneut zur Stelle und der entscheidende Mann auf dem Weg zum verdienten Heimsieg. Der 23-Jährige erzielte nach 61 Minuten durch einen schönen Distanzschuss das vorentscheidende 2:0 und bereitete in der ersten Hälfte nach einem Sprint über das gesamte Spielfeld und einem Konter aus dem Lehrbuch - nach Kieler Ecke - den 1:0-Führungstreffer des deutschen Nationalspielers Deniz Undav durch einen perfekt getimten Pass vor. Undav überlupfte Kiel-Keeper Timon Weiner technisch anspruchsvoll und erzielte sehenswert seinen bereits fünften Saisontreffer.
Beinahe der Ausgleich vor der Pause aus dem Nichts
Beinahe wären den Gästen aus dem hohen Norden kurz vor der Halbzeitpause der Ausgleichstreffer aus dem Nichts gelungen. Allerdings vereitelte Stuttgarts Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt das 1:1 gegen den im Strafraum einschussbereit gestandenen Angreifer Benedikt Pichler durch eine starke Grätsche.
Nach Toures Treffer zum 2:0 schien das Spiel gelaufen. Der VfB war zu dominant, der Aufsteiger aus Kiel hatte insgesamt zu wenig entgegenzusetzen und kam nur sehr selten überhaupt einmal in die Nähe des Angriffsdrittels. Dann aber kam die 66. Minute, in der der eingewechselte Steven Skrzybski Stuttgarts Mittelstädt in einem Laufduell unglücklich zu Fall brachte. Es folgte eine Rudelbildung, bei der VfB-Innenverteidiger Jeff Chabot dem Kieler unbedingt noch ein paar Worte mit auf den Weg geben wollte. Erst drei Minuten zuvor hatte Chabot seine erste Verwarnung gesehen. Schiedsrichter Robert Hartmann zögerte nicht lange und schickte den 26-Jährigen nach dieser unnötigen Aktion mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen.
Kieler Anschlusstreffer aus dem Nichts
Dennoch kamen die Hausherren in der Folge zunächst nicht wirklich in Bredouille. Das änderte sich spätestens nach 84 Minuten, als die Norddeutschen praktisch aus dem Nichts den 1:2-Anschlusstreffer durch Mittelfeldspieler Armin Gigovic erzielten. Plötzlich war die Partie wieder eng. Doch der VfB wirkte nicht geschockt. Zwei Minuten nach dem Gegentor setzte Flügelspieler Chris Führich einen Freistoß aus dem Halbfeld - ob gewollt oder nicht - an die Latte. In der 88. Minute war schließlich wieder Gleichzahl hergestellt. Holstein-Stürmer Fiete Arp wurde nach einem Foul an Josha Vagnoman ebenfalls mit der Gelb-Roten-Karte vom Feld geschickt. Danach passierte außer einem relativ ungefährlichen Kopfball von Holstein-Stürmer Shuto Machino nichts mehr. Der VfB Stuttgart kann durchatmen. Unter dem Strich ein verdienter Sieg, der deutlich spannender gemacht wurde als es eigentlich hätte sein müssen. (GEA)