STUTTGART. Um 19.13 Uhr war es am Sonntagabend amtlich: Mit dem Mini-Vorsprung von gerade einmal 62 Stimmen setzte sich der Reutlinger Andreas Grupp bei der Nachwahl eines Präsidiumsmitglieds für die Nachfolge von Christian Riethmüller durch. Grupp übernimmt den seit April vakanten Posten, den bis dahin der Tübinger Osiander-Geschäftsführer innehatte. Der 49-Jährige hatte »die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten und Teilen des Vereinsbeirates in den vergangenen zwei Jahren« kritisiert und war daraufhin zurückgetreten.
»Pure Freude und vor allem auch Erleichterung«, verspürte der ehemalige Trochtelfinger Bezirks- und Landesliga-Fußballer nach seiner Wahl. Newcomer Grupp konnte zu fortgeschrittener Stunde noch 586 Mitglieder überzeugen; sein Gegenkandidat, der im VfB-Kosmos durchaus schon gekannte Bertram Sugg, kam auf 514 Stimmen. Nach einem tiefen Schnaufer und sichtlich bewegt rief der Neffe von Trigema-Boss Wolfgang Grupp mit den ersten Worten nach seiner Wahl die Mitglieder auf: »Lasst es uns gemeinsam angehen!« Denn: Zu tun gibt es definitiv genug.
Nach der bewegenden Mitgliederversammlung mit dem Aus von Claus Vogt als Präsident und Rainer Adrion als Vize plant Grupp als nunmehr einziges Präsidiumsmitglied, Ruhe und Stabilität in den aktuell doch deutlich angeschlagenen e. V. reinzubringen. Ehrlichkeit und Transparenz sind dem leitenden Angestellten in der Immobilienverwaltung bei Aldi Süd im Umgang mit den Fans und Mitgliedern dabei besonders wichtig: »Wir müssen das Vertrauen jetzt wieder aufbauen.«
Teamplayer Grupp will dabei unterstützen, wo immer er sein vorhandenes Know-how aus der Geschäftswelt im Verein für Bewegungsspiele einbringen kann. Seine Partnerin Geraldine steht voll hinter ihm. Und sie sei sich durchaus bewusst, dass in den kommenden Wochen und Monaten viel ihrer gemeinsamen Freizeit dem VfB zum Opfer fallen werden, berichtet Grupp. (GEA)