STUTTGART. Michael Reschke hat in Stuttgart zwar nicht immer den richtigen Ton getroffen, aber markig waren seine Worte immer. »Was er sportlich erreicht hat, steht einfach für sich. Wer das nicht anerkennt, der kann Mario sicherlich den Buckel runterrutschen«, sagte der ehemalige Manager des VfB Stuttgart vor nicht allzu langer Zeit über die bisherige Karriere des früheren Fußball-Nationalstürmers Mario Gomez. Die Laufbahn scheint sich zumindest beim VfB Stuttgart nun dem Ende zuzuneigen.
Auch eine zweite Annahme von Reschke ist vermutlich mehr als eine pure Spekulation. »Ich bin fest davon überzeugt, dass es im Fußball viele interessante Funktionen gibt, die für Mario optimal sind und für die Mario auch selbst ideal geeignet ist«, sagte Reschke. »Er bringt extrem viel Kompetenz, Intelligenz und Empathie für eine zweite Karriere im Fußball mit und kann Menschen binden.«
Der Vertrag von Gomez läuft aus. Wie die gewöhnlich gut unterrichteten Kreise den Stuttgarter Zeitungen bestätigten, bedeutet das aber nicht etwa eine Weiterbeschäftigung in der Geschäftsstelle oder in irgendeinem Trainerteam, sondern den definitiven Abschied. Den in eben dieser Geschäftsstelle natürlich niemand bestätigt. »Mario hat angekündigt, dass er sich nach Saisonende äußern wird. Davor gibt es keinen Kommentar von uns«, sagt Pressesprecher Tobias Herwerth kategorisch.
Reschke, der mittlerweile als Technischer Direktor des FC Schalke 04 arbeitet, hatte Gomez im Dezember 2017 vom VfL Wolfsburg zurück zu den Stuttgartern geholt. »Mein Gefühl sagt mir, dass er im Moment noch nicht weiß, ob er am Ende der Saison seine Schuhe an den Nagel hängt. Er hat es sich erarbeitet, seine Zukunft selbstbestimmt anzugehen«, sagte Reschke. »Er wird sich von nichts und niemandem treiben lassen.«
In Stuttgart wird seit Längerem über ein Karriereende des Routiniers spekuliert. Möglich scheint aber auch ein erneuter Wechsel ins Ausland. »Mario hat mehrfach gesagt, dass er sich selber äußern wird, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Ich denke, das sollten wir respektieren«, sagte Sportdirektor Sven Mislintat vor wenigen Wochen. Nach Stationen beim FC Bayern, AC Florenz, Besiktas Istanbul und VfL Wolfsburg war Gomez zum VfB zurückgekehrt. Neben mehreren deutschen Meisterschaften hatte der Torjäger 2013 mit den Bayern auch die Champions League gewonnen. Offenbar ist Reschke besser informiert als die Leute in Stuttgart, sein Kontakt zu Gomez ist nie abgerissen. »Kurz nach meiner Verabschiedung beim VfB hat er mir gesagt: Wenn ich häufiger das 1:0 gemacht hätte, dann wärst du wahrscheinlich heute noch hier. Auch dies zeigt, welch empathisch guter Typ er ist«, erzählte Reschke der Deutschen Presse Agentur. (GEA)