»Aus meiner Sicht ein klares Ja«, sagte der 52-Jährige im TV-Sender Bild. »Auf der einen Seite kann jeder für sich entscheiden, auf der anderen Seite hat man aber auch eine professionelle Verantwortung sich und seinem Körper gegenüber. Man verdient halt mit seinem Körper Geld - und sogar ziemlich viel«, bemerkte Seifert. »Insofern habe ich wenig Verständnis dafür, wenn man sich nicht impfen lässt.«
»Viel auf dem Spiel«
Es stehe »viel auf dem Spiel«, betonte Seifert. Er habe schon vor einiger Zeit gesagt, es werde der Zeitpunkt kommen, »dann würden wir wegen einer Team-Quarantäne keine Spiele mehr absagen - sondern im Zweifel dann auch gegen die Mannschaft werten, die diese Team-Quarantäne zu verantworten hat.« Er glaube persönlich, »dass eine Impfung ziemlich sinnvoll ist«.
Seifert wird zum Jahresende nach über 16 Jahren sein Amt als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga abgeben. Als seine Nachfolgerin steht Donata Hopfen fest. Mitte September war Seifert zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Sporthilfe gewählt worden und hat den Posten am 1. Oktober übernommen.
Immer mehr Fans in Stadien
Dass angesichts neuer Zahlen und Regeln in der Pandemie nun immer mehr Fans in die Stadien dürfen, freue ihn auch persönlich sehr. »Das ist fast schon wieder der Punkt, auf den wir eigentlich hingearbeitet haben«, sagte der Funktionär. Fußball sei »eben mehr, als nur 90 Minuten unten auf dem Platz spielen. Das soziale Erlebnis ist schon etwas Besonderes«, meinte er in dem TV-Interview bei »Reif ist Live«.
»Der Schritt jetzt - und zwar nicht nur in den Stadion, sondern auch in den Hallen, in den Theatern, in den Kinos, in den Restaurants - ist meinem Verständnis nach auch überfällig«, erklärte Seifert. »Insofern ist das am Wochenende auch ein gutes Signal an alle, die der Meinung sind, sie können ganz vernünftig selbst mit der Situation umgehen.« (dpa)