BERLIN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist auch nach der Sitzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) skeptisch, möglichst bald wieder Zuschauer in die Stadien der Fußball-Bundesliga zu lassen. Vor allem die unterschiedliche Handhabung in einigen Städten sieht er weiter kritisch.
»Die Liga muss selbst überlegen, ob sie jetzt tatsächlich einen Flickenteppich will«, sagte der CSU-Politiker in einem Interview der Zeitungen der Funkemedien-Gruppe. Er wiederholte seinen Standpunkt, dass es zu »einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung« unter den Vereinen führen würde, wenn nur an bestimmten Spielorten einheimische Fans ins Stadion dürfen. Ähnlich hatte er sich schon zuvor geäußert.
»Wir haben in der Schalte der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin doch ein gutes Verfahren vereinbart – bis Ende Oktober wollen wir für alle eine einheitliche Regelung«, sagte der 53-Jährige. »Einheitliche Regeln im Sport sind besonders wichtig.« Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten zuletzt entschieden, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die bis Ende Oktober Regelungen für den Umgang mit Zuschauern im Sport vorlegen soll.
Wegen der regional sehr unterschiedlichen Verfügungslage droht bis dahin ein Flickenteppich bei der Rückkehr von Fans in die Arenen. Unter anderen hatte RB Leipzig von den örtlichen Behörden die Erlaubnis erhalten, das erste Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 vor bis zu 8500 Zuschauern zu bestreiten.
Die 36 Vereine der Bundesliga und der 2. Bundesliga hatten sich am Donnerstag zu einer Videokonferenz zusammengeschaltet. Anschließend sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, dass die Frage, ob bei steigenden Corona-Infektionszahlen es das richtige Zeichen wäre, die Stadien wieder für Zuschauer zu öffnen, »absolut berechtigt« sei. Die Rückkehr von Fans könne aber auch »ein ganz wichtiges und sehr positives Zeichen sein. Ein Zeichen, dass sich tausende Menschen sehr wohl an Hygieneregeln halten wollen und halten können.« (dpa)