KONTIOLATHI. Quarantäne für slowakische Biathleten und österreichische Skispringer, Corona-Verwirrung bei Norwegens Langläufern und Hotel-Isolation für die Skijäger aus Russland: Die Wintersportsaison hat noch gar nicht richtig begonnen, da sorgt das Virus bereits für jede Menge Probleme.
Vor dem Auftakt des Biathlon-Weltcups im finnischen Kontiolahti an diesem Samstag gibt es positive Befunde aus mindestens sechs Nationen. Am schlimmsten betroffen sind bislang die Top-Skijäger aus der Slowakei, die den Start komplett verpassen und gar nicht erst anreisen konnten. Sieben Mitglieder des Teams müssen sich mindestens sieben Tage lang isolieren. »Leider wird der lange erwartete Saisonstart für uns nun verschoben«, schrieb Paulina Fialkova, die beste Biathletin der Slowakei, bei Instagram.
Zuvor wurden vier russische Fälle bekannt. Dazu gehört in Ex-Staffelweltmeister Anton Babikow auch ein Aktiver. Russlands gesamte Delegation durfte am Donnerstag in Kontiolahti zunächst das Hotelzimmer nicht verlassen. Das wurde später wieder aufgehoben, wie der russische Verband RBU mitteilte. Demnach darf Babikow aber am Wochenende ebenso nicht starten wie Jewgeni Garanitschew. Eine Bestätigung des Weltverbandes IBU gab es dafür noch nicht.
Auch Teammitglieder aus Lettland, Moldau, Rumänien und Frankreich waren positiv auf das Virus. Während die Franzosen nicht in Quarantäne mussten, werden die finnischen Behörden in den anderen Fällen noch über das Vorgehen entscheiden.
Ebenfalls in Finnland musste sich das gesamte Skilanglaufteam aus Norwegen laut Medienberichten kurzzeitig in Quarantäne begeben. Grund war, dass Nationaltrainer Eirik Myhr Nossum am Mittwoch zunächst positiv getestet worden war. Ein Kontrolltest bei Nossum fiel später negativ aus, wie der Rundfunksender NRK berichtete. Damit dürfen die Norweger wohl beim Weltcupstart am Freitag dabei sein.
Die norwegischen Skispringer und Kombinierer sind den Berichten zufolge nicht von den Corona-Sorgen betroffen gewesen. Sie konnten ihr Programm in Ruka deshalb wie geplant absolvieren. Ganz anders als Österreichs Skispringer, die sich zu Hause in Quarantäne befinden. Gregor Schlierenzauer und Philipp Aschenwald sowie Cheftrainer Andreas Widhölzl wurden vor der Abreise positiv getestet. Für die Austria-Adler tritt in Finnland nun lediglich eine B-Mannschaft an, auch die slowakischen Biathleten planen ähnliche Schritte.
Corona-Zwangspausen gab es auch im Alpin-Weltcup schon reichlich. Vom Österreicher Marco Schwarz über den Italiener Manfred Mölgg, mehrere Schweizer bis zur kompletten schwedischen Damen-Mannschaft. Diese war zuletzt im finnischen Levi nach einer Anweisung der Behörden isoliert worden, weil ein Trainer positiv war. Dabei hatten alle Sportlerinnen mehrfach negative Tests abgegeben. Im Bobsport hatte es Österreicher und Russen am vergangenen Wochenende beim Weltcup im lettischen Sigulda getroffen. Noch ist unklar, ob sie bei den kommenden Wettbewerben wieder an den Start gehen dürfen. (dpa)