MELBOURNE. Am liebsten hätte Angelique Kerber ihren ersten Sieg im neuen Jahr mit den wenigen deutschen Fans auf Court 8 im Melbourne Park gefeiert.
Doch der strenge Sicherheitsmann verbot den Kontakt mit den Anhängern, die extra eine Deutschland-Fahne mitgebracht hatten. Die strikten Corona-Regeln untersagen den Kontakt zwischen Tennisprofis und Zuschauern weitgehend. Doch auch so schlenderte Kerber zufrieden in die Umkleidekabine. Mit dem 6:3, 4:6, 6:3 gegen die Tschechin Katerina Siniakova ist der Auftakt in die Saison geglückt - und damit auch der Start ins Ungewisse.
Denn nach 14 Tagen strikter Quarantäne wusste Kerber selbst nicht genau, wo sie steht. Die Leistung der 33 Jahre alten Kielerin war gegen die Nummer 59 der Welt zwar noch ausbaufähig, doch angesichts der besonderen Umstände konnte die Australian-Open-Siegerin von 2016 mit ihrer Vorstellung zufrieden sein.
Kerber hatte in Melbourne zuletzt zwei Wochen in strikter Quarantäne verbringen müssen, weil es auf ihrem Flug nach Australien einen positiven Corona-Fall gegeben hatte. Die Kielerin durfte ihr Hotelzimmer 14 Tage lang nicht verlassen und musste selbst ihren Geburtstag alleine feiern. Erst am Wochenende hatte sie erstmals wieder trainieren können. »Als ich aufgewacht bin, habe ich gedacht, ok, Tennis ist wirklich ein harter Sport, weil du den ganzen Körper fühlst«, hatte sie nach ihrer ersten Einheit gesagt.
Doch gegen Siniakova präsentierte sich Kerber in guter Verfassung und konnte im dritten Satz sogar noch zulegen. Nach knapp zwei Stunden nutzte sie ihren zweiten Matchball. Bei der mit 235.820 Dollar dotierten Veranstaltung trifft Kerber nun am Donnerstag (03.00 Uhr MEZ) auf die Tunesierin Ons Jabeur.
Zuvor hatte Laura Siegemund im Achtelfinale der Gippsland Trophy eine Überraschung klar verpasst. Die Fed-Cup-Spielerin musste sich in Melbourne der Weltranglisten-Zweiten Simona Halep aus Rumänien mit 2:6, 4:6 geschlagen geben.
Die bei der mit 447.620 Dollar dotierten Veranstaltung an Nummer eins gesetzte Halep machte den Sieg nach 1:33 Stunden perfekt. Siegemund hielt die Partie im zweiten Satz zwar lange offen, war am Ende aber doch ohne Chance. Das Turnier dient als Vorbereitung auf die am 8. Februar beginnenden Australian Open. (dpa)